Die Weltkriegsbombe an der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz konnte nicht wie geplant am Dienstag unschädlich gemacht werden. Der Kampfmittelräumdienst musste die Entschärfung abbrechen.
Das liegt den Angaben zufolge am Zustand der Bombe. Sie sei unter anderem schon deformiert. Nach Angaben der Stadt Koblenz befinden sich auch noch Teile eines verbliebenen Zünders in der Weltkriegshinterlassenschaft, die vergangene Woche bei Bauarbeiten an der Pfaffendorfer Brücke entdeckt wurde.
Fliegerbombe wird weiter bewacht
Zunächst hieß es, dass die Bombe an der Fundstelle bleiben soll. Am Mittwochmittag erklärte die Stadt dann, dass die Bombe weggebracht und kontrolliert gesprengt werden soll. Bis zu ihrem Abtransport am Donnerstagabend werde sie weiter bewacht. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit gehe von ihr nicht aus.
Die 250 Kilo-Bombe liegt zwischen der Brücke und dem Kurfürstlichen Schloss. Für die Entschärfung war das Gebiet am Dienstag in einem 300-Meter-Radius rund um den Fundort ab 10 Uhr geräumt worden. Davon betroffen waren das Kurfürstliche Schloss, die Rhein-Mosel-Halle, sowie ein großes Hotel. Auch der Schiffsverkehr auf dem Rhein und die Pfaffendorfer Brücke waren bis zum Nachmittag komplett gesperrt.
Nachdem das Ordnungsamt geprüft hatte, ob sich auch wirklich keine Menschen mehr im Evakuierungsgebiet befanden, konnte der Kampfmittelräumdienst gegen 11:20 Uhr seine Arbeit aufnehmen. 31 Kräfte des Ordnungsamtes und der Feuerwehr sowie 20 Polizeibeamte waren laut Stadt an der Entschärfung beteiligt.
Busse und Autos wurden über die Südbrücke umgeleitet
Auch der Busverkehr war von der Entschärfung betroffen. Einige Haltestellen konnten laut Stadt nicht angefahren werden und die Busse mussten über die Südbrücke geleitet werden. Ebenso der Autoverkehr wurde über die Südbrücke umgeleitet. Die Regionalbahn RB 27 zwischen Koblenz Hauptbahnhof und Koblenz-Ehrenbreitstein waren nicht betroffen.
Lange Umwege für Radfahrer und Fußgänger
Fußgänger und Radfahrer konnten laut Stadt während der Sperrung nur den Fußweg an der Horchheimer Eisenbahnbrücke nutzen oder mit der Seilbahn den Rhein überqueren, was aber kostenpflichtig ist. Die Rheinfähre "Schängel" zwischen der Altstadt und Ehrenbreitstein war zwar nicht betroffen, hat aber laut der Internetseite der Betreiber Dienstags Ruhetag.
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