Künstliche Intelligenz soll künftig schwere Unfälle auf der Nordschleife am Nürburgring verhindern. Das System könnte in Zukunft auch im Straßenverkehr eingesetzt werden.
Einige Überwachungskameras hängen schon an großen Masten entlang Rennstrecke des Nürburgrings. Wenn alles fertig ist, sollen hier rund 150 Kameras jeden Winkel der legendären Nordschleife überwachen.
Wie der Nürbrugring mitteilt, soll das digitale Projekt für die Rennfahrer auf dem Nürburgring mehr Sicherheit bringen. "Es gibt einen direkten Blick auf die Rennstrecke", erklärt Sprecher Alexander Gerhard: "Das reduziert natürlich deutlich die Gefahr von Folgeunfällen."
Jedes Jahr schwere Unfälle auf Nordschleife
Denn zu Unfällen kommt es immer wieder auf der 21 Kilometer langen Nordschleife in der Eifel: Im vergangenen Jahr starb ein Motorradfahrer, als er die Kontrolle über seine Maschine verlor. Bei einer Massenkarambolage wurden im Sommer zwei Menschen schwer verletzt. 2021 starb ein 34-Jähriger, als er mit seinem Auto auf ein Abschleppfahrzeug auffuhr, das an der Nordschleife im Einsatz war.
Künstliche Intelligenz erkennt Gefahren auf der Strecke
Solche Unfälle sollen in Zukunft verhindert werden. Die neuen Kameras rund um die Strecke sind nur der sichtbare Teil des Systems. Die Bilder aus den Kameras wertet eine sogenannte Künstliche Intelligenz aus: Ein Computer erkennt, ob ein Auto oder ein Motorrad auf der Fahrbahn fährt. Aber eben auch, wenn etwas nicht auf die Rennstrecke gehört. "In dem Moment, wo ein Mensch dort steht, wo er nicht stehen soll, löst das einen Alarm aus und dann gibt es die Meldekette", sagt Nürburgring-Geschäftsführer Ingo Böder.
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Touristenfahrten am Nürburgring sollen profitieren
Besonders wichtig ist das Projekt für die sogenannten Touristenfahrten auf der Nordschleife. Hier stehen nicht überall Streckenposten, die die Fahrbahn überwachen. Die Kameras und die Künstliche Intelligenz sollen dem Kontrollraum deshalb in Zukunft eine bessere Übersicht über die kurvige und teils verwinkelte Strecke geben.
Technik für autonomes Fahren interessant
Die Technik hat der Konzern Fujitsu für den Nürburgring entwickelt. Auf einer Teststrecke am Nürburgring wurde das System erprobt, bis 2025 soll es auf der gesamten Strecke im Einsatz sein und elf Millionen Euro kosten.
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Langfristig könnte die Technik aber auch auf den Straßen eingesetzt werden - zum Beispiel bei selbstfahrenden Autos, die Verkehrssituationen erkennen und darauf reagieren. "Das was wir hier machen ist im Prinzip ganz ähnlich", sagt Jörn Nitschmann, der bei Fujitsu das System mitentwickelt hat. Und auch in Tunnel oder auf Brücken könne das System in Zukunft installiert werden, so Nitschmann.