Schon mal in einem Museum laut getrommelt oder gekickt? In der neuen Familienausstellung "Fußballfieber" auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz ist das jetzt möglich - und sogar gewünscht.
Die Ausstellung im Landesmuseum zeigt wichtige Momente aus 75 Jahren rheinland-pfälzischer Fußballgeschichte. Die Besucherinnen und Besucher sollen sich aber nicht nur historische Bilder und Exponate anschauen, sondern selbst gestalten und mitmachen: Sie können zum Beispiel die Stadien des 1. FSV Mainz 05 und des 1. FC Kaiserslautern als Modell nachbauen, Tischkicker spielen oder beim Trommeln Teil der Fan-Choreografie werden.
Sport und Museum kommen in Koblenz zusammen
"Hier kann ich was anfassen, was machen, was man immer so schön als interaktiv beschreibt. Das gefällt mir sehr, sehr gut", sagte Fußball-Olympiasieger Josephine Henning bei der Pressekonferenz zur Eröffnung der Ausstellung. Der rheinland-pfälzische Innenminister, Michael Ebling (SPD), ergänzte bei seinem Besuch im Landesmuseum: "Sport und Museen sind eigentlich zwei ziemlich, wie soll ich sagen, getrennte Welten. Hier konnten wir sie verbinden, auch emotional."
Fußballausstellung soll an emotionale Momente erinnern
Von einem dieser emotionalen Momente im Fußball berichtete der frühere Europameister Stefan Kuntz, dessen Medaillen auch Teil der Ausstellung sind. Er erinnerte sich an das EM-Halbfinale 1996 in England. "In dem Moment, wo die Zuschauer unsere Köpfe gesehen haben, hat für mich eine Aufwärmzeit von 40 Minuten Gänsehaut angefangen. Die ist gar nicht weggegangen", erinnerte sich der frühere U21-Nationaltrainer.
Die Fußballsammlung eines Weltschiedrichters
Viele Geschichten hat auch der ehemalige Weltschiedsrichter Markus Merk aus Kaiserslautern erlebt. Er hat der Koblenzer Ausstellung zahlreiche Fußbälle aus wichtigen Finalen oder Europa- und Weltmeisterschaftsspielen zur Verfügung gestellt. Die Fußbälle sammelt Merk auf dem Speicher eines alten Bauernhofes, für den ihm sein Vater ein Schild mit der Aufschrift "Ballsaal" geschenkt hatte.
Fußball verbindet Generationen
In der Ausstellung erinnere ihn vieles an seinen Vater, sagte Merk bei der Eröffnung. Als 15-Jähriger habe er seinem Papa versprochen, dass er ihn einladen würde, wenn er selbst einmal ein Landesmeister-Endspiel pfeife: "Ich sehe heute noch das Strahlen in seinen Augen, weil das so utopisch war." Als er dann 2003 das Champions-League-Finale in Manchester im Old Trafford als Schiedsrichter habe leiten dürfen, sei sein Vater im Stadion dabeigewesen. "Diese persönlichen Erlebnisse wiegen mehr als nur das Spiel", sagte Merk.
Die neue Familienausstellung im Landesmuseum auf der Festung Ehrenbreitstein ist ab sofort täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Bis November soll sie bei vielen Fußballfans nicht nur Erinnerungen wecken, sondern zeigen, dass Fußball verbindet - auch über Generationen und Ländergrenzen hinweg.
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