In Koblenz ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine Frau grausam ermordet worden. Sie soll als Prostituierte gearbeitet haben.
Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, war am vergangenen Mittwoch nachts ein Notruf bei der Rettungswache Koblenz eingegangen. In einer Wohnung befinde sich eine Frau, die Hilfe benötige. Nach notärztlicher Erstversorgung der bereits bewusstlos und mit Herzstillstand vorgefundenen Frau, sei sie in ein Koblenzer Krankenhaus gebracht worden, wo sie noch im Laufe der Nacht verstorben sei.
Frau in Koblenz offenbar zu Tode gequält
Die Frau war laut Staatsanwaltschaft offenbar als Prostituierte tätig und wies bei Eintreffen des Notarztes schwerste Verletzungen am ganzen Körper auf. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Obduktion müsse davon ausgegangen werden, dass sie über einen längeren Zeitraum immer wieder massiv misshandelt und "regelrecht zu Tode gequält" worden sei.
Zwei Tatverdächtige festgenommen
Die anschließenden Ermittlungen hätten die Polizei zu zwei dringend Tatverdächtigen geführt, die im selben Haus wie das Opfer lebten und offenbar auch seit Jahren im Rotlichtmilieu tätig seien: Eine 40-jährige Frau und ein 47 Jahre alter Mann. Bei den Ermittlungen seien unter anderem auch Fotodateien gesichert worden.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Beschuldigten ihr Opfer über einen langen Zeitraum gequält und misshandelt haben und dabei den Tod der wehrlosen Frau zumindest billigend in Kauf genommen haben.
"Die sichergestellten Fotos wie auch das äußere Erscheinungsbild des gequälten Opfers sind selbst für erfahrene Ermittler verstörend und offenbaren eine menschenverachtende Grausamkeit, die erschütternd und abstoßend ist", so der Leitende Oberstaatsanwalt, Mario Mannweiler.
Haftbefehl wegen Fluchtgefahr und Schwerkriminalität
Die beiden Beschuldigten, die sich zum Tatvorwurf bislang nicht geäußert haben, wurden demnach am vergangenen Donnerstag festgenommen. Der zuständige Richter am Amtsgericht habe Haftbefehl wegen Fluchtgefahr und Schwerkriminalität erlassen. Die beiden Beschuldigten befänden sich jetzt in Untersuchungshaft in einer Justizvollzugsanstalt in Rheinland-Pfalz.
Zeugensuche in Mehrfamilienhaus in Koblenz-Rauental
Das betroffene Mehrfamilienhaus steht direkt gegenüber dem Landesamt für Soziales in Koblenz. Die Bewohner der einzelnen Apartments haben einen Brief erhalten. Darin bittet die Kriminalpolizei um Mithilfe bei den Ermittlungen in dem Mordfall.
Da die Bewohnerinnen und Bewohner mit der Verstorbenen in einem Gebäude gewohnt hätten, könne es sein, dass sie für das Ermittlungsverfahren hilfreiche Angaben machen könnten, heißt es in dem Schreiben.
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