Die jüngste hauptamtliche Bürgermeisterin in Rheinland-Pfalz ist inzwischen 100 Tage im Amt. Jetzt möchte sie die Digitalisierung ihrer Verbandsgemeinde Diez angehen.
Die inzwischen 27-jährige Maren Busch (parteilos) ist 100 Tage im Amt. Inzwischen hat sie sich eingearbeitet und die Verwaltung kennengelernt. Bereits im Wahlkampf hatte sie die Digitalisierung der Verwaltung zum Thema gemacht. Diese möchte sie nun voranbringen. In den vergangenen 100 Tagen hat sie aber erstmal die Verwaltung kennen lernen müssen.
Digitalisierung angehen, bedeutet Prozesse verändern
Zwar habe auch bereits ihr Vorgänger angestoßen, dass in der Verwaltung weniger auf Papier und mehr digital läuft. "Aber da muss noch mehr Dampf dahinter", sagt Bürgermeisterin Maren Busch. Es sei dafür aber noch mehr Vorarbeit notwendig. Prozesse zu digitalisieren könne man nur, wenn die Prozesse da sind. "Einen schlechten Prozess, der momentan analog läuft, dann digital zu machen, macht es nicht zu einem besseren Prozess", sagt Busch. Es sei viel Grundlagenarbeit notwendig.
Aber: Verwaltung ist kein Unternehmen
Busch kommt aus der Wirtschaft. Dort hat sie genau das bereits beruflich gemacht, was sie jetzt in der Verwaltung versucht: Prozessentwicklung für die Digitalisierung. Doch sie hat gelernt: Die Verwaltung ist kein Unternehmen.
"Was mich überrascht hat, ist, dass manche Dinge in der Verwaltung einfach länger dauern", sagt Bürgermeisterin Maren Busch. Das liege aber gar nicht an den Menschen, sondern daran, dass es bestimmte Vorschriften gebe, wie man Dinge machen müsse. Das sei aber auch nicht schlimm.
Wenig Gegenwehr aus der Verwaltung
"Tatsächlich habe ich eine große Bereitschaft bemerkt Veränderungen anzustoßen", sagt Busch. In Gesprächen mit ihr hätten sich das die Mitarbeiter auch gewünscht, auch wenn es weniger Bereitschaft zu Veränderungen im eigenen Arbeitsbereich gebe. "Aber da müssen wir gemeinschaftlich einfach durch, denn die Welt dreht sich weiter", sagt Busch.
Regelmäßig in der Stadt angesprochen
Regelmäßig werde Busch inzwischen in der Stadt von den Menschen angesprochen. "Die Gespräche sind immer zielführend. Es sind immer neue Dinge, auf die ich da hingewiesen werde." Was da aber so gut wie nie ein Thema sei, ist ihr Alter. Die Einstellung "lass das Mädchen mal reden" habe sie bis jetzt nicht gespürt, sagt Busch. Sie werde vom Rat und den Menschen ernst genommen.