Überraschende Wendung im Rechtsstreit zwischen der Stadt Lahnstein und dem Ex-Intendanten des Stadttheaters: Die Stadt zahlt ihm eine Entschädigung und zieht einen Vorwurf zurück.
Im Rechtsstreit vor dem Arbeitsgericht haben sich die Stadt Lahnstein und der Ex-Intendant des Theaters, Friedhelm Hahn, am Donnerstag außergerichtlich geeinigt. Die Verhandlung wurde dafür kurz unterbrochen.
Der Ex-Intendant hatte angeboten, alle Klagen gegen seine Kündigung fallen zu lassen. Im Gegenzug verpflichtete sich die Stadt Lahnstein, ihm eine Entschädigung von 25.000 Euro zu zahlen.
Stadt Lahnstein zahlt Ex-Intendanten Entschädigung
Gleichzeitig zieht die Stadt auch ihren Vorwurf zurück, Hahn habe das Budget des Lahnsteiner Theaters im Jahr 2022 deutlich überzogen. Mit dem Argument, davon nichts gewusst zu haben, hatte die Stadt den langjährigen Intendanten am Tag vor Weihnachten fristlos entlassen und alle bislang geplanten Aufführungen abgesagt. Das Theaterensemble hatte die Kündigung von Hahn heftig kritisiert.
Friedhelm Hahn erklärte nach der Verhandlung im Gespräch mit dem SWR: "Mir war es sehr wichtig, dass die Vorwürfe gegen mich aus der Welt sind, deswegen kann ich mit dem Kompromiss leben." Eine weitere Zusammenarbeit wäre aus seiner Sicht nicht denkbar, dafür sei spätestens durch die Vorgänge im Dezember "zuviel Porzellan zerbrochen".
Neue Interimsleiterin am Theater in Lahnstein
Der Büroleiter der Stadt Lahnstein, Bernd Schemmer betonte gegenüber dem SWR: "Uns war es wichtig, nach der Aufregung mit dem Theater jetzt wieder in ruhigeres Fahrwasser zu kommen". Inzwischen leitet die Koblenzer Theater-Regisseurin Arina Horre vorübergehend das Stadttheater Lahnstein. Und zwar so lange, bis eine neue Intendantin oder ein neuer Intendant gefunden wird.