Gegen Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" ist ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Nötigung eingeleitet worden. Sie hatten eine Hauptverkehrsachse in Koblenz blockiert.
Mit ihrer Aktion hätten die fünf Aktivisten andere Verkehrsteilnehmer in ihren Rechten eingeschränkt, deshalb bestehe der Verdacht der Nötigung, teilte ein Polizeisprecher am Montag mit. Das könne eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe nach sich ziehen.
Aktiver Widerstand Finanzierung, Ziele, Hintergründe: Das ist die "Letzte Generation"
Bislang trat die Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" vor allem mit Straßenblockaden in Erscheinung. Wer sie sind, was sie wollen und welche Resonanz sie auslösen.
Die Klima-Aktivisten hatte sich am Freitag gegen 8:30 Uhr in Koblenz auf den Friedrich-Ebert-Ring gesetzt, an der Kreuzung Hohenzollernstraße in Richtung Pfaffendorfer Brücke. Zwei Aktivisten wurden von der Polizei weggetragen, drei klebten sich auf der Straße fest. Mit Transparenten forderten sie, die Politik solle endlich Maßnahmen gegen die Klimakrise ergreifen. Auf einem Banner stand: "Mehr Demokratie: Gesellschaftsrat jetzt!".
Klima-Aktivisten mussten von Straße gelöst werden
Die Polizei brauchte mehr als eine Stunde, um den Kleber zu lösen, da zunächst nicht klar war, was für einen Kleber die Aktivisten genutzt hatten. Gegen 10 Uhr konnten die Aktivisten dann von der Fahrbahn gelöst und weggetragen werden. In der Zeit bildete sich ein längerer Rückstau - unter anderem auf der B9.
Aktion war Teil der bundesweiten Proteste der "Letzten Generation"
Mit der Straßenblockade wollen die Aktivisten die Aufmerksamkeit der Menschen auf das Klima-Problem lenken: "Wir müssen stören, sonst werden wir nicht gehört", sagte dazu Klima-Aktivist Viktor Kemmet dem SWR im Interview. Wie ein Sprecher der Polizei im Gespräch mit dem SWR erklärt, handelt es sich um die erste Klebeaktion dieser Art in Koblenz. Die Aktion war Teil der bundesweiten Proteste der "Letzten Generation".
Weil es für möglich gehalten wurde, dass die Koblenzer Aktivisten an diesem Tag noch weitere Straßen blockieren könnten, habe das Amtsgericht angeordnet, dass sie noch bis zum Abend in Polizeigewahrsam bleiben mussten.