Müssen Tauben doch nicht getötet werden?

Tauben aus Limburg: Gnadenhof möchte 200 Tiere aufnehmen

Stand

Werden in Limburg doch keine Tauben getötet? Bei einem Bürgerentscheid hatte sich die Mehrheit für das Töten entschieden. Jetzt möchte ein Gnadenhof 200 Tiere aufnehmen.

Die Tierschutzgemeinschaft Gut Aiderbichl mit Sitz in Salzburg hat angekündigt, einen Teil der Limburger Tauben an der tschechischen Grenze unterbringen zu wollen. Aufgabe der Stadt wird es nach eigenen Angaben sein, die Tauben zu fangen und sie bis zum Abtransport tierschutzgerecht zu beherbergen.

Die Tierschutzgemeinschaft wird laut Stadt die Kosten für den Transport übernehmen. Die Stadt trage die Kosten für das Einfangen und die Betreuung bis zum Transport.

Tierschutzgemeinschaft kümmert sich europaweit um Tiere

Das Gut Aiderbichl wurde 2001 gegründet und ist seither im Einsatz für Tiere in Notlagen. Auf den rund 30 Heimathöfen in sechs verschiedenen Ländern Europas werden demnach mehr als 8.000 Tiere bis an ihr natürliches Lebensende versorgt.

"Wir freuen uns sehr, dass wir nun 200 der Limburger Tauben bei uns auf Gut Aiderbichl ein 'Für-immer-Zuhause' schenken können", sagt Dieter Ehrengruber, Geschäftsführer von Gut Aiderbichl. Auch die Stadt Limburg sieht dies als eine gute Alternative für die Tauben, teilt Bürgermeister Marius Hahn (SPD).

Mit Gut Aiderbichl haben wir zum ersten Mal in der Diskussion auch eine Möglichkeit, ohne das Töten von Tieren, den Bestand dennoch zügig zu reduzieren.

Mehrheit stimmte bei Bürgerentscheid in Limburg für das Töten der Tauben

Die Limburger Stadtverordnetenversammlung hatte Ende vergangenen Jahres dafür gestimmt, dass Stadttauben durch einen Falkner getötet werden sollen. Gegen den Beschluss hatte das Stadttaubenprojekt Limburg Unterschriften gesammelt.

Mehr als zehn Prozent der Limburger Wahlberechtigten hatten die Petition unterschrieben. Bei einem Bürgerentscheid am 9. Juni sprach sich dann aber die Mehrheit für das Töten der Tauben aus.

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Töten der Tauben in Limburg möglicherweise abgewendet

Durch das Angebot der Tierschutzgemeinschaft Gut Aiderbichl könnte diese Entscheidung allerdings zurückgenommen werden. Wie die Stadt mitteilt, könnte die Population auch ohne das Töten von Tauben erreicht werden, falls noch weitere Menschen und Organisationen anbieten, Tauben aufzunehmen.

Dann sei es eine wichtige Aufgabe, den reduzierten Bestand zu halten, sagt Bürgermeister Hahn. Dazu habe es bereits viele Vorschläge aus der Bevölkerung in den vergangenen Monaten gegeben. Wer die Stadt beim Einfangen oder der Unterbringung unterstützen möchte, kann sich bei der Stadt melden.

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SWR