Seit Freitagabend steht es fest: Das kleinste Weinanbaugebiet Deutschlands hat erstmals eine männliche Weinhoheit. Felix Grün aus St. Goar ist der erste Weinkönig am Mittelrhein.
Bereits 2022 hatte der Verein Mittelrhein-Wein nach eigener Auskunft als erstes deutsches Anbaugebiet die Wahl der Weinhoheiten geschlechtsneutral ausgeschrieben. Mit Felix Grün tritt jetzt der erste Weinkönig am Mittelrhein sein Amt an. Er ist 27 Jahre alt, verheiratet und stammt aus St. Goar.
"Ich möchte zeigen, dass Weinhoheiten zeitgemäß sind. Ich glaube, dass es ein wichtiger Schritt dafür ist, das Amt für männliche Kandidaten zu öffnen", sagt Felix Grün. So könne man zeigen, dass es ein modernes Amt sei.
Weinkönig und Prinzessinnen repräsentieren Mittelrhein
Zusammen mit seinen beiden Mittelrhein-Weinprinzessinnen Johanna Persch aus Oberwesel und Anna Weinand aus Bad Salzig wird Felix Grün in den kommenden zwölf Monaten das Anbaugebiet Mittelrhein repräsentieren. Als 54. Mittelrheinweinhoheiten lösen sie Julia Lambrich, Hannah Roos, Felix Kahl und Gero Schüler ab. Die vier haben den Mittelrhein ein Jahr lang bei rund 100 Terminen in ganz Deutschland vertreten.
Die drei neuen Weinhoheiten wurden von einer 22-köpfigen Fachjury in geheimer Wahl gewählt. Die öffentliche Abendveranstaltung fand in der Rheinhöhenhalle in Dellhofen statt. Die Halle war nach Auskunft der Veranstalter mit 240 Gästen ausverkauft.
Kampf um die Krone: Lässt sich mit Weinköniginnen noch zeitgemäß werben?
Revolution in der Pfalz: Ausgerechnet dort, wo vor fast 100 Jahren erstmals eine Weinkönigin gekrönt wurde, sollten Titel und Insignie verschwinden. Statt Königin und Krone sollte ein Weinbotschafter mit Anstecknadel am Revers die Weinregion repräsentieren. Nach einem Aufschrei aus allen Richtungen ist das Vorhaben erst einmal vertagt. Doch gerade ehemalige Weinköniginnen wollen weg vom Klischee des „Lächeln und Winken“ und fordern den Wandel.