Vierter Vorfall innerhalb von einer Woche

Geldautomaten im Westerwald und Hunsrück kurz nacheinander gesprengt

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In der Nacht haben unbekannte Täter im nördlichen Rheinland-Pfalz zwei Geldautomaten gesprengt. Dies ist bereits der vierte Vorfall dieser Art innerhalb von einer Woche nach Kaifenheim und Koblenz.

In Hundsangen im Westerwald detonierte nach Angaben der Polizei der Sprengsatz um 03:35 Uhr, in Kirchberg im Hunsrück gut 20 Minuten später. Einzelheiten zu den beiden Sprengungen sind momentan noch nicht bekannt.

Die Polizei fahndet nach den Tätern und bittet um Hinweise, falls jemand im Umfeld der Geldautomaten in Hundsangen oder Kirchberg in den vergangenen Tagen etwas Verdächtiges beobachtet hat.

Geldautomat in Koblenz Mittwochnacht gesprengt

Im Koblenzer Stadtteil Karthause ist Mittwochnacht ein Geldautomat gesprengt worden. Nach Angaben der Polizei wurde bei der Geldautomatensprengung in Koblenz niemand verletzt. Wie hoch der Schaden ist und ob der oder die Täter Geld erbeuteten, ist demnach noch unklar. Eine Fahndung nach den unbekannten Tätern sei eingeleitet worden.

Eine zerstörte Glastür bei einer Sparkasse in Koblenz
Nach Angaben der Polizei wurde bei der Geldautomatensprengung am Mittwoch in Koblenz niemand verletzt. Doch von außen ist der Schaden deutlich zu erkennen.

Versuchte Sprengung eines Geldautomaten am Dienstag in Kaifenheim

In Kaifenheim im Kreis Cochem-Zell haben Unbekannte Dienstagnacht versucht, einen Geldautomaten zu sprengen. Es kam aber nicht zur Explosion. Ein Bankkunde hatte den Angaben zufolge morgens ein verdächtiges Kabel bemerkt und die Polizei alarmiert. Die Polizei bittet in Koblenz und in Kaifenheim Zeugen, die etwas von der Tat mitbekommen haben, sich zu melden.

Landeskriminalamt berät Banken bei ihren Sicherheitskonzepten

Mit 35 versuchten und erfolgreichen Automatensprengungen war 2020 das bisherige Rekordjahr in der Statistik des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamtes (LKA). Derzeit sehe es danach aus, dass diese Zahl übertroffen werden könnte. Bis Anfang August lag die Zahl der Automatensprengungen laut Landeskriminalamt bei 27 Fällen.

Das LKA tausche sich regelmäßig mit den Banken aus, um die Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern, teilte es auf Anfrage mit. Demnach können sich Banken am effektivsten schützen, wenn sie die Foyers, in denen die Geldautomaten stehen, nachts zuschließen. Diese Maßnahme habe laut LKA in den Niederlanden dazu beigetragen, dass weniger Geldautomaten gesprengt werden.

Geldscheine einfärben, Alarmsysteme oder geschlossene Foyers

Trotz der vermehrten Sprengungen von Geldautomaten wollen die Banken im Norden von Rheinland-Pfalz nach eigenen Angaben den Service weiterhin anbieten. Solange das Bargeld für Kundinnen und Kunden wichtig bleibe, werde es weiter Geldautomaten geben, sagte eine Sprecherin der Nassauischen Sparkasse.

Ähnlich sieht das auch die Westerwaldbank: Demnach bleiben Geldautomaten vor allem im ländlichen Raum in den kommenden Jahren ein wichtiger Bestandteil der Bargeldversorgung. Die Geldinstitute halten sich bei der Sicherung der Automaten nach eigenen Angaben an die Empfehlungen der Sicherheitsbehörden. Dazu gehören laut den Banken etwa Systeme, die die Geldscheine einfärben oder Alarmanlagen.

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SWR