Ein leitender Beamter der VG Betzdorf-Gebhardshain soll fünf Jahre lang bezahlt worden sein, ohne zu arbeiten. Dadurch soll ein Schaden von mindestens 350.000 Euro entstanden sein.
Dieser außergewöhnliche Fall beschäftigt derzeit die Kommunalaufsicht des Kreises Altenkirchen. Wie der Kreis mitteilt, soll der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Betzdorf-Gebhardshain, Bernd Brato (SPD), eine eigene Stabsstelle für den Mitarbeiter geschaffen haben. Er soll für Aufgaben im Bereich Bau und Planung zuständig gewesen sein.
Der Mitarbeiter soll den Anschuldigungen zufolge in den vergangenen fünf Jahren im Home-Office gewesen sein. Dort soll er nach Auskunft der Kommunalaufsicht jedoch keine Aufgaben zu erledigen gehabt haben. Dennoch soll der Mann sein volles Gehalt bekommen haben. Wieso, das werde derzeit geprüft. Die Kommunalaufsicht wurde durch eine routinemäßige Prüfung der VG-Verwaltung auf den Fall aufmerksam.
Möglicher Schaden durch unbeschäftigten Beamten mindestens 350.000 Euro
Wie die Kommunalaufsicht des Kreises Altenkirchen weiter mitteilt, werden derzeit mehrere Mitarbeiter sowie der Bürgermeister der Verbandsgemeinde zu dem Fall befragt. Erste Ergebnisse könnten demnach im Januar vorliegen. Sollten die Vorwürfe stimmen, könnte der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain ein Schaden von mindestens 350.000 Euro entstanden sein.
Sollte VG-Bürgermeister Bernd Brato für den finanziellen Schaden verantwortlich gemacht werden, müsste er laut Kommunalaufsicht dafür aufkommen. Ob er den Schaden dann in voller Höhe tragen müsse, das sei derzeit noch unklar. Die Kommunalaufsicht geht derzeit davon aus, dass dem Mitarbeiter selbst keine Konsequenzen drohen.
VG-Bürgermeister Bernd Brato äußert sich dazu nicht
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, Bernd Brato, wollte sich auf SWR-Nachfrage derzeit nicht zu dem Fall äußern. Er begründet dies damit, dass es sich aktuell um ein laufendes Verfahren handele.