Vor dem Tierheim in Montabaur im Westerwald haben Unbekannte einen Hund angebunden. Laut Polizei ist er qualvoll verendet. Eine Obduktion soll klären, was genau passiert ist.
Die Leiterin des Tierheims in Montabaur, Nicole Henning-Lucaß, sagte dem SWR, auf Veranlassung des Veterinäramtes des Westerwaldkreises solle der Kadaver des angeleinten Hundes am Montag obduziert werden. So solle geklärt werden, ob er erfroren ist oder sich selbst stranguliert hat.
Die Polizei Montabaur ermittelt nach eigenen Angaben wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Demnach handelt es sich bei dem Hund, der am Wochenende tot vor dem Tierheim in Montabaur gefunden wurde, um einen circa 10 bis 15 Jahre alten kniehohen und braun-schwarzen Mischlingshund. Der Hund sei nicht gechippt gewesen, berichtete die Polizei Montabaur am Sonntag. Sie bittet Zeugen, sich zu melden.
Alte Hündin am Zaun des Tierheims angebunden
Auf ihrer Facebook-Seite schreiben die Mitarbeiter des Tierheims, dass sie die alte Hündin am Samstagmorgen gefunden hätten. "Sie wurde dort vermutlich von ihren Besitzern, in einem Wäschekorb mit einem Kissen und einer Decke, zurückgelassen", heißt es in einer Nachricht, die das Tierheim auf seiner Facebook-Seite gepostet hat.
Da die Leine des Hundes zu kurz und festgestellt gewesen sei, sei dem Tier wohl nur wenig Luft zum Atmen geblieben. "Wir möchten uns nicht vorstellen, was die arme Maus durchleben musste," schreiben die Mitarbeitenden des Tierheims Montabaur.
Emotionaler Appell der Tierheim-Mitarbeitenden
In dem Post heißt es weiter, man wisse, dass die Tierarztkosten gestiegen seien und viele sich ihr Tier nicht mehr leisten könnten. Die Tierheime seien überfüllt, auch das in Montabaur.
In ihren Facebook-Post haben die Mitarbeitenden auch Fotos des Hundes veröffentlicht. In einem emotionalen Appell schreiben sie dazu: "Lassen sie kein Tier bei dieser Kälte angebunden zurück und wenn, dann wenigstens zu Uhrzeiten, bei denen wenige Zeit später Mitarbeiter vor Ort sein werden. Melden Sie sich anonym bei der Polizei, damit diese das Tier in den witterungsgeschützten Sicherungsräumen der Tierheime unterbringen kann. Es gibt so viele Wege, solch ein Schicksal zu vermeiden."
Tierheim Montabaur will keine Hetzjagd
Das Tierheim bittet auf seiner Facebookseite ebenfalls auf Hinweise, die zu den Haltern des Hundes führen können. Dort heißt es: "Wir wollen keine Hetzjagd! Wir wollen informieren, was mit ausgesetzten Tieren passieren kann."
Nach eigenen Angaben will das Tierheim Montabaur jetzt mehr Geld in die Überwachung investieren, "um alle Winkel auszuleuchten und Meldungen aufs Handy zu erhalten, zudem wird eine Art 'Babyklappe' geschaffen werden."
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