Erste Gesteinsbrocken bereits abgebrochen

Nach Hangrutsch in Bad Bertrich: Abbrucharbeiten schreiten voran

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Autor/in
Constantin Pläcking
SWR-Reporter Constantin Pläcking aus dem Studio Koblenz.
Isabel Röder

Nach dem Felssturz bei Bad Bertrich im November laufen die Arbeiten zur Sicherung des Hanges. Seit Ende Februar werden Felsbrocken, die abzustürzen drohen, gezielt aus dem Gestein gebrochen.

Die Experten einer Spezialfirma für Felsbau haben mit den Arbeiten nach eigenen Angaben ganz oben im Hang begonnen. Dort brechen sie unsichere Felsbrocken aus dem Steilhang und lassen diese kontrolliert ins Tal stürzen. Allein am ersten Tag seien über sechs Kubikmeter Gestein aus dem Hang gelöst worden, so Martin Pönisch von der Felsbaufirma Salmen.

Felssicherer bei der Sicherungsarbeit in einem Steilhang
Die Felssicherer in Bad Bertrich bei der Sicherungsarbeit im Steilhang im März, etwas mehr als drei Monate nach dem Hangrutsch.

Mit Luftkissen werden die Brocken gelöst

Die Spezialfirma löst nach eigenen Angaben die Felsbrocken, indem sie Luftkissen in die Felsspalten steckt und diese dann auf sechs Bar aufpumpt. Im Anschluss rollen die Brocken ins Tal. In den letzten Tagen haben sich die Experten immer weiter nach unten vorgearbeitet und nun mit den Arbeiten an den gefährdeten Felsbrocken, die oberhalb der ehemaligen Tankstelle liegen, begonnen.

Steinbrocken liegen nach Felsrutsch in Bad Betrich hinter Tankstelle an der L103
Die Wand nach dem Felssturz im November. Weitere lockere Steinbrocken drohten sich zu lösen. Mittlerweile wurden sie kontrolliert zum Absturz gebracht.

Die Tankstelle an der Landstraße bei Bad Bertrich ist nur noch ein Gerippe aus Stahl und Beton, entkernt für den baldigen Abriss. Dahinter liegen Schutt und Gesteinsbrocken. Brocken für Brocken werden sie die Felssicherer so vorarbeiten. Über einhundert Kubikmeter Gestein könnten dabei zusammenkommen. Ob die Arbeiten Wochen oder gar Monate dauern werden, ist noch nicht absehbar.

Im November waren 100 Tonnen Gestein in die Tiefe gestürzt

Beim Hangrutsch Ende November lösten sich etwa 100 Tonnen Gestein von einem steilen Felshang hinter einem Wohnhaus und rutschten ab. Verletzt wurde dabei niemand. Das Gelände rund um die Tankstelle und das angrenzende Wohnhaus wurden anschließend weiträumig abgesperrt, beide Gebäude dürfen nicht mehr betreten werden. Die Familie aus dem Wohnhaus musste umziehen.

Foto der abgesperrten Tankstelle in Bad Bertrich. Man sieht auch die Straße und im Hintergrund den Wald. Die Tankstelle ist nach einem Hangrutsch geschlossen.
Die Tankstelle in Bad Bertrich ist geschlossen, die Straße vor weiteren Felsstürzen mit mobilen Fangzäunen geschützt.

Gutachter hatte Felswand als unsicher eingestuft

Ein Gutachten hatte die Felswand direkt über der Tankstelle als gefährlich eingestuft. Zudem sollte die zusätzliche Sicherung des Hangs über der Tankstelle 1,5 Millionen Euro kosten. Die Tankstelle und das Wohnhaus wurden inzwischen aufgegeben.

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