Kritik von CDU und Gewerkschaften

Merino-Unterwäsche für Polizei in RLP, aber nicht für Streifen

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Die Streifenpolizei in Rheinland-Pfalz bekommen vom Land keine Thermo-Unterwäsche. Andere Berufsgruppen der Polizei erhalten dagegen den besonderen Kälteschutz. Die CDU im Landtag und die Gewerkschaft üben Kritik.

Laut Innenministerium ist die Funktionskleidung nur für Polizisten vorgesehen, die im Dienst überwiegend im Freien oder ungeheizten Hallen arbeiten und so der Kälte ausgesetzt sind. Auf Streifenbeamtinnen und -beamte träfe das nicht zu. Die hätten in ihren Dienstwagen eine Stand- beziehungsweise Sitzheizung als "Kompensation", so das Ministerium.

Der Vorsitzende des Innenausschusses im Landtag, Dirk Herber (CDU), sagte dazu dem SWR, es sei traurig, wie wenig die Landesregierung in der Realität unterwegs sei. Man werde sich weiter für Verbesserungen einsetzen. Innenminister Michael Ebling (SPD) erklärte in seiner Antwort auf die Anfrage der CDU-Landtagsfraktion dagegen, die Landesregierung komme ihrer Fürsorgepflicht umfassend nach.

Es handle sich auch nicht um eine Neuausstattung, sondern es gehe um eine "Harmonisierung" der bisherigen Kleidung. Unterwäsche ohne Merinowoll-Anteil werde abgeschafft und dafür einheitlich Wäsche mit Merino verwendet. Die bisherigen Zielgruppen würden nicht verändert.

Gewerkschaft: An Merinowäsche für Streifen führt kein Weg vorbei

Patrick Müller von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) forderte, an einer Ausstattung des Streifendienstes mit Unterwäsche aus Merinowolle führe kein Weg vorbei. Die Neubeschaffung für andere Bereiche werde ansonsten von der Gewerkschaft sehr begrüßt.

Laut Innenministerium gibt es rund 9.700 Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz. Davon bekommen etwa 2.500 die neue Thermo-Unterwäsche. Dazu gehören laut Gewerkschaft unter anderen die Einsatzhundertschaft, die Kradfahrerinnen und Kradfahrer oder der Schwerverkehrskontrolltrupp.

Diese hätten schon bisher Funktions-Unterwäsche aus Baumwolle bezogen, teilte das Ministerium dem SWR mit. Zu den Kosten hieß es, die Unterhosen würden künftig etwas teurer, die Unterhemden etwas günstiger als die bisherigen.

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