Die Stadt Wolfstein im Kreis Kusel hat Probleme mit ihrem Sportplatz. Der bräuchte nämlich dringend einen neuen Kunstrasen. Dazu fehlt der Stadt aber das Geld – eine mögliche Lösung steht jetzt im Raum. Die gefällt aber nicht allen.
"Es ist ja eher ein Sandkasten." "Viele Gegner kommen hierher und fragen, was ist das für ein Platz?" "Freunde, die hier spielen, sagen der Platz ist schlecht." Das sind nur einige Kommentare, die man von Spielern der TSG Wolfstein-Roßbach hört, wenn man sie nach dem derzeitigen Zustand des Kunstrasens dort befragt.
Normalerweise sollte sich der Sand, von dem hier die Rede ist, unter dem Kunstrasen befinden. Aber es gibt auf dem Sportplatz fast keine künstlichen Grashalme mehr. Deshalb ist zur Zeit beinahe mehr Sand als Rasen zu sehen. Das Problem ist keineswegs neu in Wolfstein.
Kunstrasen im Kreis Kusel wartet schon länger auf Sanierung
Bisher hat Benjamin Emrich, sportlicher Leiter für die Jugendmannschaften von Wolfstein und Umgebung, gehofft, dass die Stadt bald Geld locker macht für die Sanierung. "Zumal ja vor Jahren schon die Entscheidung gefällt wurde von der Stadt, den Platz zu sanieren. Umso überraschter waren wir, dass man jetzt davon abgerückt ist." Geplant war ursprünglich, dass die Stadt Wolfstein in den Sportplatz investiert.
Jetzt ist es aber so, dass das Geld wie in vielen anderen Orten dafür einfach fehlt. Der Ort ist verschuldet und Stadtbürgermeister Herwart Dilly (FWG) kann nicht noch mehr Schulden machen, sagt er. Die Stadt nimmt an dem kommunalen Entschuldungsfonds des Landes teil und muss dafür einen ausgeglichenen Haushalt schaffen, erklärt Dilly. Eine Investition in den Sportplatz sei daher nicht möglich.
Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein soll helfen
Herwart Dillys Rettungsplan für den Kunstrasen lautet deshalb wie folgt: Den Sportplatz an die übergeordnete Verbandsgemeinde übergeben. Ein Gutachten habe nämlich festgestellt, dass der Platz nicht ausschließlich von Wolfsteinern genutzt werde, sondern von allen Bürgern der Verbandsgemeinde, betont Dilly. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Andreas Müller (SPD), sagt, er könne sich das vorstellen, müsse aber erst den Rat überzeugen. Und genau das könne eine Weile dauern.
Stadt Wolfstein könnte Fördermittel verlieren
Sollte die Sanierung des Sportplatzes aber noch länger auf sich warten lassen, dann könnte es sein, dass schon bewilligte Zuschüsse vom Land verfallen. Dieser Vorwurf kommt vom Vorsitzenden des Fördervereins Wolfstein-Roßbach, Hartmut Emrich. Anfang des Jahres waren die Landesmittel in Höhe von 80.000 Euro der Stadt zugesagt worden, so der Vorsitzende.
Er erklärt, dass das Geld bis zum Ende des Jahres verwendet werden muss, ansonsten gebe es keine Förderung. Der Stadt wirft Hartmut Emrich vor, dass sie den Sportplatz nur als ‚Klotz am Bein‘ empfinde und die Anlage deshalb an die Verbandsgemeinde abschieben wolle. Bürgermeister Dilly widerspricht ihm und erklärt, dass die Übergabe an die Verbandsgemeinde die einzige Möglichkeit sei, den Sportplatz zu erhalten.
Kaputter Kunstrasen in Wolfstein gesundheitsschädlich
Aber nicht nur des Geldes wegen sollte der Sportplatz in Wolfstein bald saniert werden. Auch für die Spieler ist die Situation grenzwertig, erklärt Benjamin Emrich. Weil der Rasen fehlt, ist der Boden hart und ein Abfedern kaum mehr möglich, meint der sportliche Leiter und Trainer. Das spüren jetzt vor allem die Spieler, die schon sehr lange auf diesem Platz trainieren. "Auf Dauer ist der Platz einfach gesundheitsschädlich. Meine Generation, die jetzt schon lange hier gespielt hat, merkt das umso mehr. Die Jüngeren werden es vielleicht zeitversetzt in einigen Jahren merken, wenn es so weitergeht."
Sanierung des Kunstrasens in Wolfstein wird noch dauern
Dass der Kunstrasen noch vor den Kommunalwahlen im Juni erneuert wird, ist derzeit eher unwahrscheinlich, das sagt auch Andreas Müller, der Verbandsgemeindebürgermeister. Trainiert und gespielt wird derzeit noch fleißig in Wolfstein. Das Problem sei aber, dass die Verletzungsgefahr auf dem Platz steige, meint Hartmut Emrich.
Letztendlich könne es sein, dass der Schiedsrichter bei einem Spiel dann auch sagt: Hier können wir nicht mehr weiterspielen. Es sei ja auch zu erwarten, dass es nicht besser, sondern schlechter wird, meint der Vorsitzende des Fördervereins.