Mit dem "Frühlingserwachen" in Kirchheimbolanden haben am 12. März in der Westpfalz die verkaufsoffenen Sonntage begonnen. Diese haben für die Einzeländler eine besondere Bedeutung.
Zahlreiche Verkaufsstände in der historischen Altstadt, Tanzvorführungen, eine Zaubershow, Abseilen von der Stadtmauer, ein Karussell für die Kleinsten und geöffnete Geschäfte: Mit diesem Programm hatte der Verkehrsverein "pro Kibo" am Sonntag zum "Frühlingserwachen" nach Kirchheimbolanden eingeladen.
Es war gleichzeitig auch der Startschuss für die verkaufsoffenen Sonntage in diesem Jahr in der Westpfalz. In Kaiserslautern folgt beispielsweise der Frühlingsmarkt "Lautern blüht auf" am 25. und 26. März.
Einzelhandel in den vergangenen Jahren "arg gebeutelt"
"Die Tage werden wieder länger. Die Menschen wollen raus", sagt Jürgen Heck, der Vorsitzende des Verkehrsvereins "pro Kibo". In Kirchheimbolanden war der Andrang in der Vergangenheit groß, die Kombination aus zahlreichen Angeboten in den Straßen sowie auf den Plätzen und in den geöffneten Geschäften kam gut an.
Eine solche Veranstaltung sei für die Einzelhändler von großer Bedeutung. "Der Einzelhandel wurde die vergangenen drei Jahre arg gebeutelt. Wir haben eine Pandemie hinter uns gebracht, der Krieg läuft noch in vollen Zügen. So etwas spürt man auch in der Kaufkraft. Die Menschen halten das Geld zurück. Jedes Geschäft braucht Umsatz. Wir sehen in einem verkaufsoffener Sonntag, und das sind die stärksten Tage in einem Jahr, einen extrem wichtigen Tag, um die Geschäfte weiter am Start zu halten", verdeutlicht Heck.
Wie sich der Einzelhandel gegen die Online-Konkurrenz behaupten will
Dann ist da noch die Konkurrenz durch den Online-Versandhandel. Um sich weiter zu behaupten, seien inhabergeführte Geschäfte gefragt, die großen Wert auf Beratung und Kundenservice legen, so der Vorsitzende des Verkehrsvereins.
Der Einzelhandel müsse dafür aber auch etwas tun, müsse sich darauf einstellen. Sich mit solchen Formaten wie dem "Frühlingserwachen" zu zeigen, sei ein wichtiger Baustein.
Reise ins 18. Jahrhundert in Pirmasens
Das sieht andernorts ähnlich aus. "Bei einem verkaufsoffenen Sonntag kommen immer auch Gäste von außerhalb", sagt beispielsweise Erich Weiss, der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes Pirmasens. Dort gibt es am 1. und 2. April bei den "Landgrafentagen" auf dem Schlossplatz und in Teilen der Fußgängerzone eine Reise ins 18. Jahrhundert. Sonntags dann auch mit geöffneten Geschäften. "Der Umsatz ist an solchen Tagen in der Regel deutlich höher als unter Woche", berichtet Weiss.
In Zweibrücken steht ebenfalls am 1. und 2. April alles unter dem Motto "Zweibrücken gesund". Auch dort öffnen die Geschäfte sonntags ihre Türen, wie Petra Stricker, die Beauftragte für das Citymanagement, mitteilt. Neben verschiedenen Ständen mit den Schwerpunkten "Wasser" und alles rund um das Wohlbefinden samstags in der Fußgängerzone sowie auf dem Schlossplatz und einem Flohmarkt am Sonntag wird sonntags auch eine Ausstellung zum Thema Organspende in der Hallplatz-Galerie eröffnet. Das Outlet in Zweibrücken hat am 2. April ebenfalls geöffnet.
In Kaiserslautern ist der geöffnete Sonntag im Frühling ebenfalls von großer Bedeutung. "Frühjahrskollektionen und aktuelle Angebote auch seitens der über 140 Mitgliedsbetriebe warten auf die Besucherinnen und Besucher und stimmen bereits auf den Frühling ein", sagt Alexander Heß, der Geschäftsführer der Werbegemeinschaft "Kaiser in Lautern".
Erstmals Nachhaltigkeitsmeile bei "Lautern blüht auf"
Das Konzept mit dem Frühlingsmarkt "Lautern blüht auf" und den Aktionen wie Musik, Ostermarkt, Kunsthandwerk und Autoschau habe sich bewährt. Erstmals wird es am 25. und 26. März auch eine "Lautrer Nachhaltigkeitsmeile" geben, initiiert von der Stabsstelle Bildung und Ehrenamt. 17 Akteure informieren nach Angaben der Stadt vor Ort sowie mit einem Vortrag im Stiftskirchensaal über verschiedenste Themen rund um die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen.