Polizei und Ordnungsamt in Pirmasens haben am Donnerstag bei einem mutmaßlichen "Reichsbürger" vorbeigeschaut. Bei dem "Überraschungsbesuch" beschlagnahmten sie eine ordentliche Menge an Schusswaffen und Munition.
Der Mann ist nach Angaben der Stadt der sogenannten Reichsbürgerszene zuzuordnen. In dieser erkennt man den deutschen Rechtsstaat nicht an. Außerdem gelten ihre Mitglieder als gewaltbereit. Der Einsatz von Polizei und Ordnungsbehörde in Pirmasens verlief aber unproblematisch. Der 68-Jährige habe sich "kooperativ" gezeigt, sagte Stadtsprecher Maximilian Zwick.
Schusswaffen, Munition und Schwarzpulver beschlagnahmt
Dazu wie viele Einsatzkräfte vor Ort waren, konnte Zwick keine Angaben machen - aus "einsatztaktischen Gründen". "Aktuell haben wir noch keinen abschließenden Überblick zur Gesamtzahl der Sicherstellungen." Laut Zwick geht es aber wohl um etwa 50 Schusswaffen, mehrere hundert Schuss Munition und Schwarzpulver - so eine erste Schätzung der Stadtverwaltung. Das alles besaß der Mann legal, weil er die entsprechenden Erlaubnisse hatte. So durfte er auch mit Schwarzpulver selbst Munition herstellen.
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Reichsbürger in Pirmasens auf Zulassungsstelle "enttarnt"
Jetzt ist der Mann die Erlaubnisse los. Weil er der "Reichsbürgerszene" angehören soll, hat ihm die Pirmasenser Waffenbehörde verboten, weiter Waffen zu besitzen. Das Ordnungsamt sei auf den Mann aufmerksam geworden, nachdem er bei der Zulassungsstelle einen keltisch-druidischen Ausweis vorgelegt habe. "Im anschließenden Anhörungsverfahren hatte der Mann reichsbürgertypische Argumentationen verwendet", sagte Stadtsprecher Zwick.
Deutschlandweit rund 1.000 Fälle 93 Rechtsextreme in RLP dürfen legal eine Waffe besitzen
Eine interaktive Karte des Netzwerks CORRECTIV zeigt, in welchen Landkreisen Rechtsextreme leben, die legal eine Waffe besitzen dürfen. Deutschlandweit sind das rund 1.000 Personen, in Rheinland-Pfalz 93.