Ende Februar war es soweit: Der neue Tunnel bei Imsweiler im Donnersbergkreis wurde durchbrochen. Knapp fünf Monate später haben wir die Baustelle besichtigt.
Schon vom Anfang der Brücke sieht man das Tor zur neuen Ortsumgehung von Imsweiler, den neuen, 400 Meter langen Mühlbergtunnel. Am Eingang steht eine riesengroße, gelb-rote Maschine auf Schienen, der sogenannte Gewölbeschalwagen. Dieses 10 Meter lange Gerät wird später ganz langsam in den Tunnel fahren und die obere Hälfte der Tunnelröhre, das Gewölbe, mit speziellem Beton verschalen.
Vorarbeiten für Innenverschalung des Tunnels bei Imsweiler laufen
Bisher hat der Gewölbeschalwagen nur das Portal, also die Einfahrt des Tunnels, betoniert. Ab Mitte August wird der Wagen jeden Tag zehn Meter Gewölbe verschalen, erklärt der Projektleiter des Landesbetriebs Mobilität, Volker Priebe. Dafür seien täglich 170 Kubikmeter Beton nötig. Bis die Verschalung beginnt, müssen die Arbeiter die Tunnelröhre erst noch vorbereiten, erklärt Priebe. Zuerst sei der Tunnel nach dem Durchstich im Februar innen mit Spritzbeton ausgekleidet worden – zur Sicherheit. Inzwischen wurden darauf ein Vlies und eine dicke Kunststofffolie aufgebracht, um die Tunnelröhre abzudichten.
Tunnel war seit 20 Jahren geplant
Vor der Kunststofffolie wird die eiserne Bewehrung angebracht. Wenn das auf der gesamten Länge von 400 Metern geschehen sei, dann könne es mit der Verschalung losgehen, sagt Volker Priebe. Wenn der Tunnel fertig ist, wird die Röhre etwa 40 Zentimeter stark sein.
Die Planungen für den Mühlbergtunnel bei Imsweiler laufen beim LBM schon seit etwa 20 Jahren, sagt der LBM-Dienststellenleiter aus Kaiserslautern, Richard Lutz. Daher sei es toll, dass das Projekt jetzt realisiert werde und zum Abschluß käme. Einen Tunnel zu bauen, das sei ein "riesen Ding" und etwas, das man in seinem Berufsleben eigentlich nur einmal erlebe, pflichtet auch Volker Priebe bei. Jedenfalls, wenn man in unserer Region arbeite.
Zeit und Kosten des Tunnels bei Imsweiler liegen im Plan
Mitte August soll es dann also losgehen mit der Innenverschalung, sagt Projektleiter Priebe vom LBM. "Wir liegen im Zeitplan. Wir hatten damals geschätzt, dass wir für den Vortrieb zirka ein Jahr brauchen, das ging etwas schneller. Wir haben auch geschätzt, dass die Herstellung der Betonröhre ein Jahr dauert. Auch das sieht im Moment so aus, als wenn es schneller funktionieren könnte." Ganz ähnlich verhalte es sich bei den Kosten. Tunnel, Brücke, Straßen und deren Anschlüsse – das alles soll 66 Millionen Euro kosten, so der Plan. "Es sieht im Moment noch so aus, als wenn wir diese 66 Millionen auch wirklich einhalten könnten", freut sich Priebe. Allerdings sei das nicht in Stein gemeißelt. Denn durch die Ukrainekrise seien die Materialkosten erheblich gestiegen. Eine Nachzahlung in Höhe von drei bis fünf Millionen Euro sei möglich.
Tunnel Imsweiler ist noch längst nicht fertig
Wenn die Tunnelröhre fertig ist, dauert es aber immer noch, bis endlich die ersten Autos hindurchrollen können. Denn im Tunnel selbst müssen noch Leitungen aller Art verlegt werden, dann werden Beleuchtung und Beschilderung installiert und ganz zum Schluss kommen die Straßenbauer. Die bauen die Fahrbahn im Tunnel und müssen dann Tunnel und Brücke noch an die Bundesstraße 48 anschließen. Darüber hinaus wird auf der Südseite des Tunnels noch ein Betriebsgebäude errichtet.
Volker Priebe vom LBM ist aber zuversichtlich, dass der Mühlbergtunnel spätestens im Sommer 2025 in Betrieb gehen wird. Die Imsweilerer, erzählt er, seien schon ganz ungeduldig und würden sich auf ein Leben mit weniger Straßenverkehr freuen. Viele von ihnen würden jetzt schon beginnen, ihre Häuser entlang der Hauptstraße zu renovieren. Auch Bauplätze ließen sich jetzt wieder verkaufen. Eines hofft er jedoch nicht, sagt Volker Priebe mit einem Schmunzeln: "Dass es dann Leute gibt, die sagen, ´ich kann nicht mehr schlafen, weil es keinen Verkehr gibt`."