Rund um Weihnachten freuen sich die Tierheime im Westen der Pfalz über viel gespendetes Futter. Ihre Lager zur Versorgung von Hund, Katze und Co. sind gut gefüllt. Das der Pfotenhilfe Kaiserslautern leert sich dagegen rasant.
Auch in Zeiten stark gestiegener Preise kann sich das Tierheim in Kaiserslautern nicht beschweren. Gerade jetzt vor Weihnachten habe es wieder viele Futterspenden gegeben, berichtet die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Anne Knauber. Darüber freue sie sich sehr. Gleichzeitig habe das Tierheim aber auch eine dringende Bitte.
"Viele unserer Tiere brauchen Spezialfutter, weil sie an irgendetwas leiden", erklärt Knauber. Daher sei es nur bedingt sinnvoll, das nächstbeste Tierfutter zu kaufen und es dann in großen Mengen zu spenden. "Geldspenden sind meist am sinnvollsten", bringt es die Vorsitzende des Kaiserslauterer Tierschutzvereins auf den Punkt.
Tierheim Kaiserslautern: Geld spenden oder vorher anrufen
Manche Leute hätten aber auch einfach gerne etwas in der Hand, weiß Knauber. In solchen Fällen freue sich das Tierheim, wenn man einfach vorher nachfrage, was gebraucht werde. Erst kürzlich habe das toll geklappt: Um die Hütten im Freien winterfest zu machen, benötigte das Tierheim Stroh. Einen Aufruf in den sozialen Medien später sei dann schon jemand mit einem ganzen Anhänger voll Stroh vorbei gekommen.
In Pirmasens aktuell sehr viele Hunde
Ähnliches berichtet der Tierschutzverein in Pirmasens: Das Futterlager sei momentan gut gefüllt, weil vor Weihnachten viele Menschen gespendet hätten. Tatsächlich erkundigten sich die meisten auch im Vorfeld, was genau gebraucht werde, so die stellvertretende Vereinsvorsitzende Birgit Oster.
Im Falle des Pirmasenser Tierheims sei das vor allem Hundefutter. Denn mit Hunden sei das Tierheim aktuell komplett belegt. Dementsprechend hoch sei auch der Futterverbrauch.
Pfotenhilfe Kaiserslautern muss Futter stark rationieren
Rasant zur Neige gehen derweil die Vorräte der Pfotenhilfe in Kaiserslautern. Der Verein gibt nach dem Prinzip einer Tafel Futter an bedürftige Tierhalter aus. "Und leider können sich wegen der Inflation und der Energiekrise immer weniger Menschen in ausreichendem Maße Futter für ihre Tiere leisten", sagt die Vorsitzende der Pfotenhilfe, Birgitt Maier.
Dementsprechend kämen immer mehr Menschen zur Kaiserslauterer Tiertafel und deren Lager leerten sich deswegen schnell. "Wir müssen im Moment ständig Futter selbst zukaufen", berichtet Maier. Außerdem sehe sich der Verein gezwungen, die Abgabemengen zu rationieren.
Einem Mann mit einem großen Hund etwa könne die Pfotenhilfe derzeit nur noch halb so viel an Futter geben, wie er eigentlich für seinen Vierbeiner benötige. Dennoch seien die Tierhalter verständnisvoll und beschwerten sich nicht. "Die Leute sind froh, dass sie überhaupt etwas für ihren Hund oder ihre Katze bekommen", so Maier. Gleichzeitig helfe der Verein, so gut er könne.
Streunende Katzen im Kreis Kusel haben Hunger
Ebenfalls über Futterspenden freuen würde sich der Tierschutzverein Kusel. Er setzt sich unter anderem für streunende Katzen ein und muss momentan besonders viele Tiere versorgen, die auf der Straße leben. So seien in Lauterecken mit einem Schlag mindestens zehn erwachsene Katzen mit etwa 15 Katzenkindern aufgetaucht.
Für sie hat der Tierschutz Futterstellen im Freien eingerichtet. Um diese auch regelmäßig mit Futter befüllen zu können, stehen in mehreren Einkaufsmärkten im Kreis Kusel Spendenboxen des Tierschutzvereins bereit. Dort oder beim Verein selbst kann Katzenfutter abgegeben werden.
Um das Leid der streundender Straßenkatzen zu lindern, rät der Tierschutzverein außerdem allen Katzenbesitzern, das eigene Tier unbedingt kastrieren zu lassen. Andernfalls komme es wegen unkastrierter Freigänger immer wieder zu Nachwuchs in freier Wildbahn, der dann irgendwie überleben müsse.