"Mama, ich hab eine Frau totgefahren" - nach diesen Worten ihres vermeintlichen Sohns hat eine Frau aus Dahn in der Südwestpfalz 26.000 Euro an Telefonbetrüger verloren.
Wie die Polizei berichtet, meldeten sich die Betrüger mit unterdrückter Rufnummer bei der 80-Jährigen. Einer der Betrüger gab sich als ihr Sohn aus und erzählte weinerlich von einem tödlichen Unfall in Kaiserslautern. Dann wurde das Telefon an einen angeblichen Polizisten weitergegeben.
Schockanruf: Sohn soll Frau in Kaiserslautern bei Unfall getötet haben
Der Polizist am Telefon habe dann in akzentfreiem Deutsch erklärt, dass eine Kaution nötig sei, um den Sohn vor dem Gefängnis zu bewahren. Daraufhin sagte die Frau, dass sie 26.000 zu Hause habe. Die Betrüger stimmten sofort zu und gaben an, dass das Geld als Kaution ausreiche.
Telefonbetrüger holen 26.000 Euro in Dahn an Haustür ab
Kurz darauf erschien ein angekündigter "Bote" an der Haustür und die Frau übergab die 26.000 Euro. Bei der Geldübergabe sei nicht gesprochen worden. Erst drei Stunden später sprach das Betrugsopfer mit ihren Angehörigen über den Anruf und die Geldübergabe, weil der falsche Polizist am Telefon sie so lange zur Verschwiegenheit verpflichtet hatte. Erst dann fiel der Betrug auf.
Polizei fahndet nach Geldboten
Jetzt sucht die Polizei nach dem Boten, der das Geld an der Haustür abgeholt hat. Der Abholer sei aus Richtung des Radwegs gekommen, war circa 50 Jahre alt, etwa 160 cm groß, hatte eine normale Figur und trug eine Aktentasche bei sich.
Enkeltrick und Schockanruf weit verbreitete Betrugmaschen
Immer wieder kommt es zu ähnlichen Betrugsfällen, nicht nur in der Westpfalz. Die Polizei rät deshalb, gerade ältere Angehörige für diese Maschen zu sensibilisieren. Wie man richtig reagiert, hat gerade in dieser Woche eine Seniorin aus Kaiserslautern gezeigt. Sie hatte zusammen mit der Polizei auf die Betrüger gewartet - dann klickten die Handschellen.