Nach dem Waldbrand bei Rodalben und Pirmasens warnen mehrere Städte und Kreise im Westen der Pfalz vor akuter Waldbrandgefahr. In Pirmasens drohen sogar 300 Euro als Strafe.
"Aufgrund der anhaltenden Hitze und großen Trockenheit kann jeder Funke einen verheerenden Brand auslösen", heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Pirmasens wörtlich. Deswegen hat die Kommune eine Allgemeinverfügung erlassen. Die verbietet das Hantieren mit offenem Feuer im Außenbereich.
300 Euro Strafe, wer sich nicht an Allgemeinverfügung hält
Unter das Verbot fallen beispielsweise Lagerfeuer oder der Betrieb von Kohle- und Gasgrills – auch an öffentlichen, ausgewiesenen Grillplätzen. Ausgenommen sind nur private Gärten und Grundstücke. In der Öffentlichkeit ist auch das Anzünden von Fackeln, Kerzen oder Shishas verboten – beispielsweise in öffentlichen Parks. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Geldstrafe von 300 Euro rechnen.
Offenes Feuer in Rodalben verboten
Die Verbandsgemeinde Rodalben verbietet ebenfalls offenes Feuer im Außenbereich. Dazu zählen Holz-, Kohle-, und Gasgrills sowie Fackeln, Kerzen, Feuerwehr oder Rauchwerk wie Shishas. Die Verbandsgemeinde appelliert an Raucher, ihre Kippen ordnungsgemäß zu entsorgen. "Der Waldbrand am Dienstag und die daraus resultierenden Folgen, haben uns dazu bewogen, diese drastischen Maßnahmen zu ergreifen", sagt Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer (SPD).
Zweithöchste Warnstufe erreicht Waldbrandgefahr im Westen der Pfalz steigt an
Nach der langen Trockenheit steigt die Waldbrandgefahr im Westen der Pfalz. Der Deutsche Wetterdienst ruft für Samstag die zweithöchste Warnstufe aus.
In Kaiserslautern drohen noch keine Geldstrafen
Auch die Stadt Kaiserslautern appelliert an die Menschen, sich vor allem im Wald, Ruheforst oder auf Friedhöfen besonders vorsichtig zu verhalten. Die Bürgerinnen und Bürger sollten dort nicht rauchen, keine Kerzen anzünden oder offenes Feuer entfachen. Geldstrafen drohen in Kaiserslautern aber noch nicht.
Förster warnt auch am Donnersberg
Insbesondere an der Südseite des Donnersbergs sei die Gefahr vor einem Waldbrand aktuell hoch. Das sagt der zuständige Förster Martin Teuber. "Der Boden ist dort extrem trocken. Hinzu kommt, dass wir in diesem Bereich viele tote Bäume haben." Betroffen davon seien neben Buchen auch Kiefern und Eichen. Mache den Buchen die Trockenheit zu schaffen, sorgen Käfer an Eichen und Tannen für Probleme.
Martin Teuber beschreibt die Gefahr mit einer einfachen Formel: "Der Baum stirbt ab, das Laub fällt ab und dadurch wird der Boden noch trockener." Am Donnersberg habe das Forstamt schon vor einiger Zeit Hinweistafeln aufgestellt, die die Besucher auf die Gefahr von Waldbränden aufmerksam machen und sensibilisieren sollen. Grundsätzlich sei Rauchen im Wald verboten, betont der Förster. Aber ein Brand könne auch entstehen, wenn ein Auto auf trockenem Laub oder Gras abgestellt werde.
Feuer, Rauch, geringe Sicht So verhalten Sie sich bei Waldbrand richtig
Der Brand im Juni 2023 im Pfälzerwald bei Rodalben war einer der größten der jüngeren Vergangenheit in RLP. Doch was sollte man bei einem Waldbrand tun bzw. unterlassen? Hier bekommen Sie Infos dazu.
Austausch zwischen Forstamt und Feuerwehren geplant
Am kommenden Donnerstag wird es ein Treffen der Feuerwehren im Donnersbergkreis und dem Forstamt geben. Das sei bereits vor dem Waldbrand zwischen Rodalben und Pirmasens terminiert gewesen. Ziel sei es, sich darüber auszutauschen, wie man im Falle eines Waldbrandes aufgestellt sei, was sich aber auch verbessern lasse. Im Ernstfall könnten Förster auch eine wichtige Hilfe sein: "Sie haben die Ortskenntnis, wissen, welche Wege im Wald befahrbar sind", nennt Teuber ein Beispiel. In Zusammenarbeit mit den Wehren solle aber auch erkundet werden, wo eventuell noch entsprechend breite Wege für Feuerwehrfahrzeuge gebraucht werden.
Nach Begehung von LBM und Forst Nach Waldbrand zwischen Pirmasens und Rodalben: Böschung "grundsätzlich sicher"
Forst und LBM haben die beim Waldbrand zwischen Pirmasens und Rodalben zerstörte Böschung kontrolliert. Sie sei "grundsätzlich sicher", sagte Volker Priebe vom LBM.