In der Westpfalz soll im Sommer eine große Photovoltaikanlage ans Netz gehen. Geplant ist das in Niederkirchen im Kreis Kaiserslautern, später auch in Dellfeld in der Südwestpfalz.
Für die Bürgerinnen und Bürger in der Westpfalz fließt bald mehr grüner Strom aus der Steckdose - also Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Der Grund: In Niederkirchen entsteht ein Solarpark, der der größte Produzent für Solarstrom im Kreis Kaiserslautern werden soll. Mit einer solchen Anlage kann aus Sonnenlicht Energie gewonnen werden.
Gleichzeitig geht die Planung einer Photovoltaikanlage auf einer Freifläche in Dellfeld im Kreis Südwestpfalz voran. Von den Solarfeldern sollen auch die Gemeinden vor Ort profitieren.
Mehr Photovoltaikanlagen auf Wiesen im Westen der Pfalz
Das bestätigt Wolfgang Pfleger, Ortsbürgermeister von Niederkirchen, der mit der Abo Wind AG verhandelt hat. Sie plant die Photovoltaikanlage vor Ort zu errichten. Seine Gemeinde erhalte Pachteinnahmen durch die Firma für die Nutzung von Wegen, die zur Anlage führen. Außerdem bekomme der Ort eine Vergütung von 0,2 Cent pro Kilowattstunde, die der Solarpark in das Stromnetz einspeist.
Wie die Abo Wind AG mitteilt, liegt ihr inzwischen die Baugenehmigung für den 13,5 Hektar großen Solarpark vor, der auf einer Wiese im Niederkirchener Ortsteil Heimkirchen entstehen soll. Das Ganze entspricht einer Fläche von 19 Fußballfeldern. Da die Baugenehmigung nun vorliegt, wolle die Firma mit den Arbeiten beginnen - Schotterwege anlegen und einen Zaun bauen.
Solarpark im Kreis Kaiserslautern soll im Sommer ans Netz gehen
Insgesamt sollen vor Ort rund 24.000 Solarmodule installiert werden. Von nahegelegenen Wohngebieten und Wanderwegen soll die Anlage nicht einsehbar sein. Die Abo Wind AG gibt an, man liege im Zeitplan - ab dem Spätsommer könne die Anlage ans Netz gehen.
Ganz so schnell wird es in Dellfeld im Kreis Südwestpfalz nicht voran gehen. Auch wenn dort die Gemeinde nun ihre Zusage für den geplanten Solarpark gegeben hat. Die Firma Wiwi Consult will die Anlage in Dellfeld bauen. Sie wartet nach eigenen Angaben derzeit darauf, dass für den Bereich ein Bebauungsplan und ein Flächennutzungsplan erstellt wird. Rund zwölf Millionen Euro könnte sie der Bau der Anlage kosten.
Entstehen soll der Solarpark in Dellfeld auf einer Wiese entlang einer alten Bahntrasse. Wie Ortsbürgermeisterin Doris Schindler angibt, war die Fläche bislang landwirtschaftlich genutzt worden. "Wir als Gemeinde begleiten das Projekt wohlwollend und werden unser Möglichstes tun, dass das funktioniert", so Schindler.
Ihre Gemeinde werde - wie auch Niederkirchen - pro Kilowattstunde an dem Ökostrom mitverdienen. "Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg", sagt die Ortsbürgermeisterin. So sieht es auch Jan Kronenwerth, ein Sprecher der Firma Wiwi Consult, der vor zu viel Optimismus warnt und die Beurteilung der zuständigen Landwirtschaftskammer abwarten will.
Solarpark Dellfeld soll 4.800 Haushalte mit Strom beliefern
Wiwi Consult plant auf der Wiese in der Südwestpfalz Solarpanele auf einer Fläche von 15 Hektar aufzustellen - das entspricht etwa 21 Fußballfeldern. "Mit dem Strom können 4.800 Drei-Personen-Haushalte mit Strom beliefert werden", so Kronenwerth. In Dellfeld selbst leben nur rund 1.500 Menschen. Wiwi Consult plant, den Solarpark Mitte 2026 in Betrieb zu nehmen.
Doch neben der Stromerzeugung schwebt Kronenwerth auch eine weitere Nutzung der Fläche in Dellfeld vor. "Wir wollen auf der Wiese unterhalb der Solarpanele eine artenreiche Blühmischung einpflanzen und dort auch Schafe grasen lassen." Ortsbürgermeisterin Doris Schindler hält diese Idee noch für Zukunftsmusik", schließlich gebe es in der Region gar keine Schafsherden. Doch Kronenwerth betont: "Wir hatten auch schon eine Anfrage eines Schäfers aus Pirmasens." Ob es dazu kommt, bleibt abzuwarten.