Auf den beliebten Motorrad-Routen in der Pfalz wie Johanniskreuz ist an den Frühlingswochenenden viel los. Die Polizei gibt Tipps: So vermeiden Auto- und Motorradfahrer Unfälle.
Die Sonne lockt in diesen Tagen auch viele Zweiradfahrer auf die Straßen. Auch, weil viele von ihnen nur mit Saisonkennzeichen fahren und jetzt alle auf einmal ihr Motorrad aus der Garage holen. Damit dürfte aber auch die Gefahr von Motorradunfällen steigen, erklärt Erik Hippchen, Verkehrsexperte im Polizeipräsidium Westpfalz.
Wie viele Motorradunfälle passieren im Westen der Pfalz?
Seit Beginn des Jahres hatten 27 Motorradfahrer in der Westpfalz einen Unfall. Das sind fünf mehr als im Vorjahreszeitraum, teilt die Polizei mit. Aber die Zahl der Unfälle dürfte im April deutlich steigen – weil deutlich mehr Zweiradfahrer unterwegs sind. Im vergangenen Jahr zählte das Polizeipräsidium Westpfalz allein im April 23 Unfälle, an denen ein Motorradfahrer oder eine Motorradfahrerin beteiligt war. Ähnliche Zahlen sind auch über die Sommermonate zu beobachten, sagt Verkehrsexperte Hippchen.
Wo ist's im Westen der Pfalz besonders gefährlich?
Natürlich an den beliebten Motorradstrecken in der Pfalz wie im Bereich rund um Johanniskreuz. Laut Polizist Erik Hippchen ist dies ein Unfallschwerpunkt. Diese kurvenreiche Strecke locke auch Motorradfans von weit her an, berichtet Hippchen, der für die Polizei selbst oft auf dem Krad saß. Doch zu Unfällen kommt es statistisch an ganz verschiedenen Stellen: gleichermaßen innerorts wie außerorts. Seit Jahresbeginn kam es in der Westpfalz achtmal auf Landesstraßen und dreimal auf Bundesstraßen zu Unfällen mit Motorrädern, heißt es vom Polizeipräsidium.
Schwerer Motorradunfall bei Trippstadt Mann nach Unfall im Krankenhaus verstorben
Die Strecken rund um Johanniskreuz im Kreis Kaiserslautern sind besonders bei Motorradfahrern beliebt. Immer wieder passieren dort aber schwere Unfälle. So auch am Samstag.
Warum passieren Motorradunfälle?
Motorradfahrer verursachen meistens Unfälle, wenn sie zu schnell unterwegs sind oder beim Überholvorgang einen Fehler machen, fasst Hippchen zusammen. Außerdem würden Motorradfahrer natürlich auch in Unfälle verwickelt, bei denen sie keine Schuld tragen. Zum Beispiel wenn ein Autofahrer abbiegt und das Motorrad übersieht. Nachteil für Biker: "Bei den meisten Motorradunfällen wird der Motorradfahrer verletzt", so Hippchen. Die Knautschzone fehlt und Helm und Schutzkleidung können nur bedingt schützen.
Schlaglöcher, Laub oder Öl auf der Straße können das Unfallrisiko erhöhen.
Was ist zum Start der Motorradsaison zu beachten?
Die Polizei mahnt, Auto- und Motorradfahrer sollten aufeinander Rücksicht nehmen. "Autofahrer haben im Winter mit dem `Phänomen Motorrad´ nichts zu tun und müssen sich wieder an Motorräder im Straßenverkehr gewöhnen", sagt Hippchen. Motorradfahrer sollten langsam in die Saison starten, erstmal auf einem Übungsplatz fahren und ein Fahrsicherheitstraining besuchen. "Zum Reinkommen dann erstmal kleinere Strecken fahren", so Erik Hippchen.
Vor der ersten Motorradfahrt sollten Biker außerdem Bremsen, Reifen, Beleuchtung und die Kette überprüfen. "Die gut sichtbare Schutzausrüstung - passende Motorradkleidung, Helm, festes Schuhwerk - sollte in gutem Zustand sein und beim Motorradfahren stets getragen werden", erinnert das Polizeipräsidium Westpfalz.