Das Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern nimmt heute ein besonders gut ausgestattetes Notarztfahrzeug in Betrieb. Damit sollen Schwerverletzte besser versorgt werden können.
Bei dem Fahrzeug handelt es sich um ein sogenanntes Medical Intervention Car (MIC). Dahinter verbirgt sich ein Notarzteinsatzfahrzeug, das deutlich mehr Equipment an Bord hat als die üblichen Fahrzeuge. Nach Angaben des Westpfalz-Klinikums kommt der Wagen bei einem Einsatz zur Unterstützung eines normalen Notarztwagens dazu. In welchen Fällen das MIC ausrückt, entscheidet die integrierte Leitstelle in Kaiserslautern, die das Fahrzeug in ihrem Zuständigkeitsbereich einsetzen kann.
Medical Intervention Car hat Blutkonserven und Herz-Lungen-Maschine dabei
Das MIC ist unter anderem mit einer Herz-Lungen-Maschine, einem Ultraschallgerät und Blutkonserven in einer Kühlbox ausgestattet. Mit einem speziellen Katheter können außerdem große Blutungen gestoppt werden. Zur Besatzung des Autos gehören immer ein Anästhesist und ein oder zwei weitere Kollegen aus anderen Fachbereichen, die je nach Bedarf angefordert werden - zum Beispiel aus der Kinderklinik. Die Einsatzzeit des MIC sei zunächst von Montag bis Freitag auf 7 bis 17 Uhr beschränkt, da es sich um eine freiwillige Mehrleistung der Ärzte in ihrer Freizeit handle, so das Klinikum.
Mitarbeiter opfern Freizeit für Medical Intervention Car
Michael Kinn, geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Anästhesie und Notfallmedizin: "Es ist eine Leistung des Klinikums, das hier investiert hat, ohne, dass es dafür eine Rückvergütung gibt. Und es ist eine Leistung der Mitarbeiter, die sich hier zum Teil in ihrer Freizeit bereit erklären, diese Dienste zu übernehmen. Wir glauben, dass wir, wenn auch nur eine geringe Anzahl von Patienten, mit diesem System werden helfen können und das motiviert uns."
Innenminister lobt Ausstattung des Medical Intervention Cars
Bei einem Besuch des Westpfalz-Klinikums in Kaiserslautern sagte Innenminister Michael Ebling (SPD): "Die im Fahrzeug befindlichen Einsatzmittel gehen weit über die Ausstattung von üblichen Notarzteinsatzfahrzeugen hinaus. So kann Patientinnen und Patienten in besonders kritischen Situationen direkt an der Einsatzstelle geholfen werden. Im Pilotprojekt haben wir vor allem im Blick, welche Vorteile sich gerade im ländlichen Raum ergeben".
Das wissenschaftlich begleitete Pilotprojekt läuft zunächst für fünf Jahre. Finanziert wird es jeweils zur Hälfte vom Land und vom Autohersteller Volvo. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 170.000 Euro. Ein ähnliches Projekt läuft bereits in Heidelberg.
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