Die Bauarbeiten laufen, die Kosten steigen massiv - und damit auch der Anteil des Bundes an dem Großprojekt US-Hospital im Kreis Kaiserslautern. Das Amt für Bundesbau nennt die Gründe.
Auf dem rund 50 Hektar großen Areal in unmittelbarer Nachbarschaft zur Air Base in Ramstein sind weite Teile der Rohbauten bereits hochgezogen worden. Zuletzt hieß es auch noch, dass sich an den Kosten von 1,1 Milliarden Euro nichts ändern wird - auch bei einem Baustellenbesuch von Innenminister Michael Ebling (SPD). Deutschland sollte 151 Millionen Euro für die Planung und Baubetreuung beisteuern.
Doch nun gibt es in Sachen Kosten eine Kehrtwende. Statt 151 Millionen soll der Bund jetzt voraussichtlich 266,3 Millionen Euro zahlen. Das hat das Bundesbauministerium auf Anfrage des Bundestagsabgeordneten Alexander Ulrich (BSW) aus Reichenbach-Steegen im Kreis Kaiserslautern mitgeteilt. Eine Kostensteigerung von mehr als 110 Millionen Euro also.
Berechnungen für Bau des Hospitals waren 13 Jahre alt
Der enorme Anstieg hänge damit zusammen, dass die alte Berechnung schon 13 Jahre alt sei und die Kosten in der Baubranche über die Jahre überall massiv gestiegen seien, erklärt eine Sprecherin des Amtes für Bundesbau. Insgesamt soll das Großprojekt in Weilerbach mehr als 1,58 Milliarden Euro kosten, die überwiegend von den Vereinigten Staaten übernommen werden.
Bundestagsabgeordneter kritisiert die hohen Kosten
Ulrich kritisiert die hohen Kosten für die deutsche Seite als unverhältnismäßig, da kein deutscher Patient das US-Hospital jemals von innen sehen werde, zur selben Zeit aber überall in Deutschland Kliniken vor dem finanziellen Aus stünden.
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Geplant ist, dass die Rohbauten bis September/Oktober komplett abgedichtet und bereit für weitere Ausbaustufen sind. Komplett fertig soll das neue US-Hospital bis Ende 2027 sein. Anschließend zieht das alte Klinikum in Landstuhl nach und nach in den Neubau um. Bis zu 2.500 Menschen sollen dort künftig arbeiten.