Testphase im Freibad Waschmühle

Künstliche Intelligenz soll Bademeister in Kaiserslautern unterstützen

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Helen Roth
Helen Roth

Kann eine Künstliche Intelligenz dabei helfen Leben zu retten? Das will die Stadt Kaiserslautern im Freibad Waschmühle künftig testen.

Mit 7.200 Quadratmetern hat das Freibad Waschmühle eine sehr große Wasserfläche. Außerdem sind manche Ecken nicht gut einsehbar. Hinzu kommt der Personalmangel. Schwimmmeister und Schwimmmeisterinnen sind immer schwerer zu finden. Abhilfe soll nun möglichst in der nächsten Freibadsaison eine Künstliche Intelligenz schaffen. Das hat der Stadtrat nun beschlossen.

So hilft Künstliche Intelligenz bei der Badeaufsicht

Im Freibad Waschmühle sollen Kameras und Sensoren am Becken angebracht werden. Man brauche jetzt aber keine Angst zu haben, fotografiert zu werden, versicherte die SPD-Stadtratsfraktion. Sie hat den Antrag eingebracht. Die Kameras würden nur die Umrisse der Schwimmerinnen und Schwimmer aufnehmen. Sobald jemand sich auffällig bewegt, wird das Personal über eine Smartwatch, also eine besondere Uhr, alarmiert. Die Uhr gibt dann einen lauten Piepton ab und vibriert. Außerdem wird auf dem Display die Position des Schwimmers angezeigt.

Darum wird die Künstliche Intelligenz nur in der Waschmühle getestet

Die Stadtratsmitglieder waren sich darüber einig, dass das Warmfreibad Kaiserslautern für einen Schwimmmeister oder eine Schwimmeisterin gut einsehbar ist. Daher brauche es eine KI hier erstmal nicht. Auch ist in Kaiserslautern noch nicht klar, wie hoch die Kosten für das neue Frühwarnsystem sein werden. Damit dieses Projekt realisiert werden kann, soll sowohl die städtische Tochterfirma KL-Digital als auch das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz in Kaiserslautern miteinbezogen werden. Gleichzeitig soll geprüft werden, ob die Kosten für das Warnsystem von KL-Digital übernommen werden können.

In Wiesbaden ist die Künstliche Intelligenz schon im Einsatz

Seit August 2020 werden die Bademeisterinnen und Bademeister im Frei- und Hallenbad Kleinfeldchen in Wiesbaden von dem System unterstützt. Die Erfahrungen seien sehr positiv, sagt die Kaiserslauterer SPD-Stadtratsfraktion. Zu Beginn der Testphase hätte es zwar häufiger Fehlalarme gegeben. Die KI lerne aber dazu. Das System ersetze kein Personal und auch keine Wasserrettung, helfe aber als Absicherung für Personal und Badegäste. Die Kosten lägen laut dem Betriebsleiter vom Wiesbadener Schwimmbad jährlich zwischen 30.000 und 40.000 Euro und seien jeden Cent wert.

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