Corona überstanden, jetzt aber quälen immer mehr Menschen gesundheitliche Folgen. Was also tun bei Long Covid? Darüber informiert das Westpfalz-Klinikum in Kusel.
Wer auffällig müde und erschöpft ist, viel schneller als früher außer Atem kommt, sich einfach nicht mehr konzentrieren kann und vielleicht sogar unerklärliche Schmerzen hat, könnte sie haben: Die noch kaum erforschte Krankheit "Long Covid". Unter diesem und weiteren Begriffen werden gesundheitliche Langzeitfolgen einer Corona-Infektion zusammengefasst.
Westpfalz-Klinikum informiert bei Vortrag in Kusel
So weit die Theorie. Was aber kann ich konkret tun, wenn ich glaube, an Long Covid zu leiden? Darüber klärt das Westpfalz-Klinikum bei einer Vortragsreihe auf - und stößt damit auf große Resonanz: An einem ersten Termin nahmen einem Kliniksprecher zufolge direkt 100 Personen teil. Daher nun der nächste Vortrag, wobei diese Woche in Kusel eine Fachärztin und ein Physiotherapeut Aufklärungsarbeit leisten.
Wärme, Massage und Gehirntraining gegen Langzeitfolgen von Corona
Sie stellen insbesondere verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei Long Covid vor - denn inzwischen gebe es auf dem Gebiet immer wieder neue Ansätze, sagen die Referenten. Dazu gehören im Bereich der Ergo- und Physiotherapie spezielle Massagen, ein Training fürs Gehirn sowie Methoden, um sich zu entspannen. Experte Martin Reiß vom Westpfalz-Klinikum am Standort Kusel rät aber auch zu Atemübungen, Ausdauertraining und einer Wärmetherapie.
Bei Verdacht auf Long Covid zum Arzt - nächste Ambulanz in Homburg
Im Alltag sollten sich Betroffene gerade in ländlichen Regionen wie der Westpfalz immer an den Hausarzt wenden. Hat er den Verdacht, dass es sich um Symptome einer Long- oder Post-Covid-Erkrankung handelt, geht es weiter zum Facharzt. In Kaiserslautern gibt es beispielsweise eine Praxis für Pneumologie und Schlafmedizin. Sie gehört zum Westpfalz-Klinikum und behandelt auch Long-Covid-Patienten.
Außerdem gibt es inzwischen bei immer mehr Kliniken spezielle Post-Covid-Ambulanzen. Wer in der Westpfalz lebt, findet die nächste in Homburg oder Ludwigshafen. Das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium will aber noch einen Schritt weiter gehen - hin zur einer flächendeckenden Versorgung: Im Sommer sollen dafür fünf Ankerzentren im Land eingerichtet werden. Und eine dieser Anlaufstellen für Betroffene soll sich in Kaiserslautern befinden.
Standort von Ankerzentrum in Kaiserslautern noch unklar
Wo genau das Ankerzentrum in Kaiserslautern öffnen soll, ist noch nicht abschließend geklärt. Ein Ministeriumssprecher erklärte auf Nachfrage, aktuell liefen dazu noch Gespräche. Im Juli könne man voraussichtlich mehr sagen.