Erster Wolfsnachweis im Donnersbergkreis

DNA von Wolf an totem Kalb bei Winnweiler entdeckt

Stand
Autor/in
Johannes Zinßmeister
Bild von Johannes Zinßmeister, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern
Sebastian Stollhof
Sebastian Stollhof

In der Verbandsgemeinde Winnweiler im Donnersbergkreis wurden an einem toten Kalb Wolfsspuren gefunden. Das Kalb war erst wenige Tage alt.

Nach Angaben des Koordinationszentrums für Luchs und Wolf (KLUWO) in Trippstadt wurde an dem toten Tier bei Schweisweiler eine Abstrichprobe an den Rippen entnommen. Die DNA belege, dass ein Wolf an dem Tier gefressen hat. Deswegen sei auch eine Ausgleichszahlung für den Besitzer des getöteten Tiers möglich, so das Koordinationszentrum.

Ob der Wolf das Kalb gerissen hat, ist noch unklar

Nicht belegt sei damit aber, dass der Wolf das Kalb in der Verbandsgemeinde Winnweiler auch gerissen hat. Es könnte auch sein, dass der Wolf am toten Tier gefressen hat. Das soll nun durch weitere Analysen herausgefunden werden. Ergebnisse erwartet das KLUWO nach eigenen Angaben für Mitte kommender Woche.

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Wie das Ergebnis der Proben auch ausfalle, Weidetierhalter sollten sich, so empfiehlt das KLUWO, grundsätzlich auf Wölfe vorbereiten. Dazu gehöre, dass sie ihre Herden mit wolfsabweisenden Zäunen einfrieden. Allerdings lägen dem Land derzeit keine Hinweise vor, dass sich Wölfe dauerhaft im Donnersbergkreis aufhielten. Der aktuelle Fall sei der erste Nachweis eine Wolfes in der Region überhaupt.

Jäger fürchten, dass Nutztiere durch Wolf gefährdet sind

Torsten Windecker, Vorsitzender der Donnersberger Kreisgruppe des Landesjagdverbandes, wusste beim Anruf des SWR noch nichts von der Mitteilung des KLUWO. "Ein Wolf würde bedeuten, dass die ganzen eingezäunten Nutztiere im Kreis gefährdet wären", sagt er. Er will sich nun mit dem Koordinationszentrum in Verbindung setzen.

Hat Wolf das Kalb in Schweisweiler auch getötet?

Man müsse dies nun beobachten. Denkbar sei auch, dass sich der Wolf nicht dauerhaft am Donnersberg aufhält, sondern nur durch das Gebiet gezogen ist. "Jagdpächter oder Jäger dürfen erst einmal gar nicht einschreiten, weil der Wolf stark geschützt ist", so Windecker. Auch für den Schweisweilerer Ortsbürgermeister Philipp Haas (SPD) ist die Info mit den Wolf-DNA-Spuren neu. Er will nun ebenfalls den Kontakt zum KLUWO suchen.

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Das Koordinationszentrum für Luchs und Wolf in Trippstadt bei Kaiserslautern wurde vor drei Jahren geschaffen. Es ist eine zentrale Anlaufstelle für Fragen zu Luchs und Wolf. Mancherorts in Rheinland-Pfalz gab es bereits Wolfsangriffe auf andere Tiere. Zum Beispiel im Hunsrück. Im Pfälzerwald ist im Januar 2023 ein weiterer Wolf nachgewiesen worden. Im Juni 2023 wurde in der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn ein Wolf gesichtet.

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