Nach dem Hackerangriff ist die IT-Infrastruktur der Hochschule Kaiserslautern immer noch lahmgelegt. Das LKA ermittelt. Studierende der Hochschule fühlen sich schlecht informiert.
Die IT-Infrastruktur der Hochschule Kaiserslautern steht nach dem Hackerangriff weiterhin nicht zur Verfügung. Nach Angaben der Hochschule ist mittlerweile zwar die Telefonanlage wieder in Betrieb. Die ersatzweise eingerichtete Not-Internetseite war am fünften Tag nach der Cyberattacke allerdings zeitweise nicht erreichbar.
Hackerangriff auf Hochschule: E-Mail-Programm und Homepage offline
Sie war nach dem Angriff eingerichtet worden, weil die Hochschule ihre reguläre Internetseite und das E-Mail-Programm selbst offline gestellt hat – zur Sicherheit. Mittlerweile ermittelt neben dem Landeskriminalamt auch die Zentrale Ansprechstelle für Cybercrime.
Zu den Fragen, welches Eintrittstor die Hacker genutzt haben, um in das System der Hochschule zu gelangen, und wie umfangreich der Schaden ist, bezieht die Hochschule auch am Dienstag keine Stellung. "Wir haben hier ein hochkomplexes Problem vor der Brust", sagt Hochschulpräsident Hans-Joachim Schmidt. Seine Mitarbeitenden arbeiteten "rund um die Uhr engagiert an einer Lösung".
Kaiserslauterer Studierende beklagen wenige Informationen
Derweil beschweren sich Studierende der Hochschule in Sozialen Medien darüber, sie würden von der Hochschule zu wenig über die Auswirkungen des Hackerangriffs informiert. "Wir als Studenten bekommen so gut wie nichts mit", äußert sich eine Studentin gegenüber dem SWR. Sie würde beispielsweise gern wissen, ob private Geräte auch betroffen sein könnten und auf welche Daten der Studierenden zugegriffen wurde.
Außerdem: "Die Prüfungen stehen bald an, allerdings weiß niemand, in welchem Raum oder zu welcher Uhrzeit, weil unser reguläres Infoportal offline ist." Studierende würden aktuell versuchen, sich über private Mailadressen mit ihren Dozenten abzustimmen.
"Ich verstehe, dass die Studierenden viele offene Fragen haben. Die haben wir auch", reagiert Schmidt auf die Vorwürfe aus der Studentenschaft. Die Fragen, welche Daten der Studierenden betroffen und ob private Rechner gefährdet sein könnten, könne er bis dato nicht beantworten. Studierende könnten telefonisch die Hochschul-Verwaltung erreichen und sich über die Not-Homepage informieren.
Vorlesungen nicht online, sondern auf Campus in Kaiserslautern
"Es hat sich am Donnerstag über den Tag verdichtet, dass es ein Angriff ist", sagte der Präsident am Tag nach dem Hackerangriff. Ein Krisenstab habe sich umgehend mit dem Sicherheitsproblem befasst.
In Folge des Hackerangriffs fiel auch das digitale Lehrangebot aus. Das heißt: Online-Vorlesungen gab es keine. Die Studierenden konnten aber – zumindest teilweise – in Präsenz an den Vorlesungen auf dem Campus in Kaiserslautern teilnehmen. Über das Wochenende machten sich laut Hochschulpräsident Schmidt alle verfügbaren Kräfte daran, das Problem zu beheben. "Das ist keine Situation, die es erlaubt, sich ins Wochenende zu verabschieden", sagte Schmidt.
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