Seit Jahren wartet man in der Südwestpfalz auf Förderung für die Erneuerung der Wieslauterbahn. Am Montag wird Ministerin Eder (Grüne) mit einem positiven Förderbescheid erwartet.
Mit dem Besuch von Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne) am Bahnhof Hinterweidenthal endet eine lange Hängepartie um die Wieslauterbahn zwischen Hinterweidenthal und Bundenthal. Für die Erneuerung gibt es schon seit Jahren konkrete Pläne. So stand schon im Koalitionsvertrag der ersten rheinland-pfälzischen Ampel-Koalition 2016 die Modernisierung der Strecke. Im selben Jahr wurde der erste Förderantrag an das Land gestellt. Dieser musste später wieder geändert werden – es hatten sich noch weitere Möglichkeiten für die Strecke ergeben.
Güterverkehr dank ehemaligem NATO-Tanklager in Hinterweidenthal
Die Änderung des Antrags ergab sich aus der Chance auf der Wieslauterbahn neben dem Personenverkehr auch Güterverkehr fahren zu lassen. Für das Gelände des ehemaligen NATO-Tanklagers, das auf der Strecke liegt, gibt es Pläne, dort ein Terminal für Holztransporte zu bauen. Dadurch wurde das Gesamtprojekt etwas günstiger, die Bearbeitung des Förderantrags dauerte allerdings auch deutlich länger. Kurz vor der Bewilligung gab es dann nochmal Streit um die Wieslauterbahn.
Pächter hatte Vertrag mit Verbandsgemeinde Dahner Felsenland gekündigt
Die Betreiberin der Strecke, die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), versucht ebenfalls seit Jahren die notwendige Grundsanierung der Strecke zu erwirken. Weil sich die Förderzusage immer wieder verzögerte, kündigte die AVG im Sommer 2023 den Pachtvertrag. Nach Diskussionen, unter anderem mit dem Land, konnte der Betrieb dann doch bis Ende Oktober aufrechterhalten werden. Der AVG geht es neben der Sanierung auch um die Aufnahme der Strecke in den regulären Plan des Rheinland-Pfalz-Taktes.
Eine der schönsten Eisenbahnstecken der Pfalz Kann die Eistalbahn im Westen der Pfalz reaktiviert werden?
Bis in die 1980er Jahre hinein war die Eistalbahn zwischen dem Eiswoog und Enkenbach-Alsenborn unterwegs. Derzeit läuft eine Untersuchung zur Reaktivierung der Strecke.
Ministerin übergibt Förderbescheid nach Zugfahrt nach Dahn
Die Prüfung des Förderantrags wurde nun, kurz vor Ende vergangenen Jahres, abgeschlossen. Nach einer Zugfahrt von Hinterweidenthal nach Dahn will Ministerin Eder den Förderbescheid am Montag übergeben. Das Land übernimmt 8,7 Millionen Euro, der Landkreis Südwestpfalz zahlt 1,5 Millionen Euro.
Traditionsreiche Strecke durch die Südwestpfalz
Die Geschichte der Wieslauterbahn wird also weitergehen. Die Strecke, die bei Hinterweidenthal von der Bahnstrecke zwischen Pirmasens und Landau abzweigt, wurde ursprünglich 1911 eröffnet. Seit 1997 fährt zwischen Bundenthal und Hinterweidenthal allerdings nur noch ein Ausflugszug an drei Tagen in der Woche. Der "Bundenthaler" startet dabei in Ludwigshafen und gilt als ältester Ausflugszug Deutschlands, da er nach Angaben der Eisenbahnfreunde Dahn seit 90 Jahren fast ununterbrochen auf der Strecke unterwegs ist.