Der Stadtrat in Pirmasens hat diese Woche einer Einführung der Bezahlkarte für Geflüchtete zugestimmt. Auf eine landeseinheitliche Regelung will die Stadt nicht mehr warten.
Schnellstmöglich soll es eine Bezahlkarte für Asylbewerber in Pirmasens geben, dazu hat sich der Stadtrat am Montag entschieden. Schon Anfang Februar hatte Oberbürgermeister Markus Zwick (CDU) davon gesprochen, dass der Bund und auch das Land Rheinland-Pfalz sich mit der Einführung dieser Karte beeilen sollten. Ansonsten bleibe den Kommunen nichts anderes übrig als diese vor Ort selbst einzuführen, so Zwick. Diesen Worten folgten jetzt auch Taten.
Bezahlkarte in Pirmasens schon bald einsetzbar
Laut einem Sprecher der Stadt soll jetzt eine Firma für die Karten beauftragt werden. Ab dann kann es noch ungefähr sechs Wochen dauern, bis die ersten Asylbewerber ihre Bezahlkarte in Pirmasens benutzen können. Beim Anbieter hat man sich laut Stadt für die Firma Publk entschieden, die auch schon im Rhein-Pfalz-Kreis die Bezahlkarten liefern soll. Dies war der erste Kreis im Land, der die Einführung einer Bezahlkarte im März beschlossen hatte.
In Pirmasens hat man sich dazu entschieden, dass ausschließlich Geflüchtete, die noch keinen Job haben oder erst weniger als ein halbes Jahr arbeiten, eine Karte erhalten sollen. Nach Informationen der Stadt würden mit dieser Regelung derzeit 80 Menschen in Pirmasens eine Bezahlkarte bekommen. Alle neu zugewiesenen Flüchtlinge sollen zukünftig bei ihrer Ankunft auch die Karte erhalten.
News, Geschichten, Umfragen und mehr Das SWR Studio Kaiserslautern mit eigenem Kanal bei WhatsApp
Das SWR Studio Kaiserslautern hat einen eigenen WhatsApp-Kanal. Da gibt es Nachrichten, lustige Themen und mehr aus dem Westen der Pfalz.
Abheben von Bargeld in Pirmasens auch möglich
Mit der Bezahlkarte können Geflüchtete dann – wie mit einer EC-Karte – in Geschäften bargeldlos bezahlen. Geld abheben soll in Pirmasens mit der Karte auch möglich sein. Da werde es aber ein monatliches Limit geben, erklärt die Stadt. Im Fall von Pirmasens bedeutet das: Monatlich 150 Euro für Einzelpersonen bzw. den Haushaltsvorstand sowie 50 Euro für jedes weitere Familienmitglied können mit der Karte abgehoben werden.
Außerdem soll die Guthabenkarte nicht nur in Pirmasens und Umgebung gültig sein, sondern in ganz Deutschland. Was mit der Karte allerdings nicht funktionieren werde, sind Überweisungen im In- und Ausland sowie Karte-zu-Karte-Überweisungen, so ein Sprecher der Stadt.
Bezahlkarte soll Schlepperbanden bekämpfen
Aus Sicht der Stadt ist die schnelle Einführung der Bezahlkarte wichtig. Damit könne unterbunden werden, dass Geld aus staatlicher Unterstützung in die Heimatländer geschickt werde und dieses Geld später die Schlepperkriminalität finanziere, so die Argumentation in Pirmasens.
Vorbereitungen für Bezahlkarte in Pirmasens laufen
Derzeit werden laut Stadt die technischen Voraussetzungen geschaffen, um die Bezahlkarte einzuführen. Unter anderem muss geregelt werden, dass künftig das Geld auf die Karte und nicht mehr auf ein Konto gebucht wird. Zusätzlich werden die Mitarbeiter in Pirmasens für das neue System geschult und Geflüchtete bei Veranstaltungen mit Dolmetschern über die neue Bezahlkarte informiert.
Migration So soll die Bezahlkarte für Geflüchtete funktionieren
Die Ampel-Regierung ist sich einig: Geflüchtete sollen vom Staat Geld auf eine Bezahlkarte bekommen.