Auf dem US-Militärstützpunkt in Baumholder gibt es wahrscheinlich zurzeit mehr Baukräne als Waffen. Weil eine neue Einheit dort stationiert wird, wird gerade viel um- und neu gebaut.
150 Quadratmeter groß, mit Sprinkleranlage, amerikanischen Steckdosen und eingebauten Kleiderschränken - so sehen die Wohnungen aus, die auf dem US-Militärstützpunkt Baumholder gerade entstehen. Die alten Kasernengebäude werden komplatt saniert - die Wohnungen werden größer und moderner. Außerdem entstehen neue sogenannte Town-Houses: Kleine, zweckmäßige Häuschen für Soldaten.
US-Spezialeinheit zieht nach Baumholder um
Grund: Zwischen 2026 und 2029 wird eine US-Spezialeinheit aus Stuttgart nach Baumholder umziehen. Rund 2.000 Amerikaner werden auf den Stützpunkt kommen - das sind die Soldaten und ihre Familien. Zurzeit leben rund 8.000 Amerikaner rund um Baumholder, 2.700 Soldaten sowie 5.300 Familienangehörige und Zivilbeschäftigte.
"Das ist eine gute Nachricht für uns", sagt der Verbandsbürgermeister von Baumholder, Bernd Alsfasser (FWG). "Gehen Sie mal morgens in unseren Supermarkt, da werden sie viele Amerikaner sehen, die sich ihr Frühstück holen." Er hofft auf die wirtschaftlichen Effekte der Stationierung. Vor allem, weil der Standort vor nicht allzu langer Zeit vor dem Aus stand: 2012 waren hier nur noch 500 Soldaten stationiert.
Jetzt wird also an allen Ecken und Enden auf dem US-Stützpunkt gebaut. Nicht nur Wohnhäuser werden saniert und neu errichtet, auf einem Hügel entsteht eine neue Grundschule, die Bauarbeiten für eine weiterführende Schule stehen in den Startlöchern, ein neues Hotel entsteht, alle Kindergärten werden saniert - sogar die Spielplätze erneuert.
Auch Deutsche sollen für Amerikaner rund um Baumholder bauen
"Hier wird die reiche Geschichte des US-Militärstandortes Baumholder fortgeschrieben", sagt der Kommandeur der US-Army-Garnision Rheinland-Pfalz, Colonel Jeffery Higgins. Bei einem Treffen richtete er auch gleich eine Bitte an die Bürgermeister und Landräte aus der Region: "Trotz der vielen Baumaßnahmen werden wir weitere Wohnungen außerhalb des Stützpunktes brauchen."
Zurzeit leben nach seinen Angaben rund 500 Amerikanern in Mietwohnungen und -häusern in Baumholder und Umgebung. Er rechnete vor, dass noch einmal Wohnraum für rund 300 Menschen benötigt wird. "Alles, was innerhalb eines Umkreises von rund 30 bis 45 Minuten Fahrtzeit liegt, ist uns willkommen", so Higgins.
Die anwesenden Politiker nahmen den Ball auf - und sprechen gleich einen Termin im Januar ab, an dem sie gemeinsam ihren Ortsbürgermeistern die Pläne der Amerikaner vorstellen wollen. "Nicht nur aus Baumholder, sondern auch aus den Kreisen Birkenfeld, Kusel und Freisen", betont Verbandsbürgermeister Bernd Alsfasser. Das Ziel soll sein, Bauherren zu finden, die die Häuser errichten und dann an die Amerikaner vermieten.
Keine Sorge wegen Trump
Und was ist, wenn der neu gewählte US-Präsident Trump die Verlegung der Truppen aus Stuttgart nach Baumholder wieder zurück nimmt? "Ich bin kein Politiker, ich bin Soldat", sagt Colonel Higgins. Aber auch: "Die Truppen werden verlegt." Und Bürgermeister Alsfasser erinnert daran, dass die Entscheidung, die Truppen zu verlegen, in der ersten Präsidentschaft von Trump gefällt wurde. Auch er geht davon aus, dass daran nicht mehr zu rütteln ist - zumal das Militär jetzt schon so viel investiert habe.
Verbandsbürgermeister freut sich auf "Special Operations Forces" Spezialeinheit des US-Militärs zieht nach Baumholder
Eigentlich sind die Spezialeinheiten des US-Militärs in Stuttgart stationiert. 2026 sollen sie nun nach Baumholder umziehen. Das freut den Bürgermeister der Verbandsgemeinde.