Die Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung glaubt nicht an einen pünktlichen Start des neuen Heizungsgesetzes zum Januar 2024.
"Ich halte es für illusorisch, dass man das schaffen kann", sagte Kemfert dem SWR. Zugleich hält sie den Umstieg auf Heizungen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, unumgänglich.
Es sei deshalb "ein großer Fehler", wenn sich Verbraucher und Verbraucherinnen jetzt noch Öl- oder Gasheizungen einbauen ließen. Wer jetzt nicht auf erneuerbare Energien setze, müsse wissen, dass es in Zukunft sehr teuer werde, mit fossilen Brennstoffen zu heizen, weil die Preise für CO2 und Erdgas steigen werden.
Handwerker brauchen Zeit und Schulungen
"Es mag vielleicht kurzfristig eine schnelle Lösung sein, aber ich warne davor, jetzt einen Run auf Gastherme oder Ölheizungen zu machen, sondern sich in Ruhe damit zu beschäftigen und umzustellen, um dauerhaft die bessere Lösung zu haben."
Die aktuelle Verunsicherung der Menschen müsse man verstehen. Die Wärmepumpe sei nicht überall geeignet und eine Umstellung brauche Zeit, in der zum Beispiel Handwerker geschult und ausgebildet werden können. "Das bringt auf jeden Fall mehr Vorteile", so die Energieexpertin.