Diese Tiergeschichten bewegten RLP 2023

Weinbergswelpen, ein Kater auf großer Fahrt und ein renitenter Schwan

Stand
Autor/in
Christian Papadopoulos

Tiergeschichten erwärmen Menschenherzen. Das war auch in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz wieder so. Wir blicken zurück auf traurige, rührende, aber auch lustige Storys.

Ausgesetzte Hunde im Weinberg finden neue Besitzer

Diese Geschichte bewegte viele Tierfreunde in Rheinland-Pfalz. Ein Winzer aus Niederkirchen bei Deidesheim (Kreis Bad Dürkheim) hatte im August in seinem Weinberg eine Hundemutter mit 14 Kangal-Welpen gefunden.

Mutter und Babys waren stark geschwächt, nur zehn der Welpen überlebten. Sie kamen mit ihrer Mutter ins Tierheim Frankenthal und wurden dort wieder aufgepäppelt. Im Oktober vermeldete dann das Tierheim, dass alle Tiere an neue Besitzer vermittelt werden konnten. Bei der Auswahl der neuen Herrchen und Frauchen ging das Tierheim nach eigenen Angaben mit großer Sorgfalt vor, damit die jungen Hunde auch wirklich gut aufgehoben sind.

Baby-Katze aus Motorraum gerettet

Im Juni rettete das Ordnungsamt in Bernkastel-Kues ein Katzenjunges aus dem Motorraum eines Autos. Das kleine Kätzchen hatte bereits eine lange Reise hinter sich. So sei es wohl am Wohnort des Autobesitzers im Saarland in den Motorraum gelangt. Nichtsahnend habe der Autofahrer dann die 40 Kilometer lange Fahrt an die Mittelmosel angetreten, so die Polizei. Eine Passantin hörte auf dem Parkplatz der Kurkliniken auf dem Kueser Plateau ein "Miauen", das aus dem Motorraum eines abgestellten Autos kam. Die Polizei und eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes Bernkastel-Kues konnten die Katze den Angaben zu Folge aus dem Motorraum befreien und zu ihrer Katzenmama zurückbringen.

Kues

40 Kilometer zurückgelegt Baby-Katze aus Motorraum eines Autos gerettet

Das Ordnungsamt hat am Donnerstag eine Baby-Katze aus dem Motorraum eines Autos gerettet. Die Katze ist nach Angaben der Polizei eine 40 Kilometer lange Strecke mitgefahren.

Am Nachmittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Ein Kater auf großer Fahrt

Wer eine Katze hat, kennt es: Nur zu gerne sind sie auf Wanderschaft unterwegs. Was der zwölfjährige Kater Albert aus Ellenz-Poltersdorf an der Mosel Verrücktes erlebt hat, erinnert aber an ein Hollywood-Drehbuch: Am Ostersonntag ging der Kater spazieren, kehrte aber nicht zu seiner Familie zurück. Diese suchte tagelang im Ort und über Social Media nach ihrem Haustier und schaltete sogar eine Tierkommunikatorin als Medium ein - vergebens.

Kater fährt auf Schiff bis Rotterdam

Was die Familie nicht wusste: Inzwischen hat der philippinische Matrose Julie Albert auf einem Frachtschiff in Frankreich entdeckt. Er kümmerte sich um den blinden Passagier und nannte ihn "Luna". Doch Albert wurde an Bord krank. Bei einem Stopp in Rotterdam ging Julie mit dem Kater zum Tierarzt. Der bemerkte, dass das Tier gechipt ist und informierte den Tierschutzbund. Dieser wiederum meldete sich bei der völlig überraschten Besitzerin. Mehr als elf Wochen nach seinem Spaziergang kehrte Albert per Frachtschiff nach Ellenz-Poltersdorf zurück - mit großem Bahnhof und unter Tränen bei allen Beteiligten.

Ellenz-Poltersdorf

Familie hatte die Hoffnung schon aufgegeben Kater aus Ellenz-Poltersdorf verirrt sich auf Frachtschiff nach Rotterdam

Was für ein Abenteuer. Als blinder Passagier auf einem Frachtschiff nach Rotterdam. Das ist Kater Alber aus Ellenz-Poltersdorf passiert.

Am Mittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Königspythons in Konz ausgesetzt und erfroren

Trauriger war das Schicksal von 14 Königspythons in Konz im Kreis Trier-Saarburg. Laut Polizei wurden die ungiftigen Schlangen ausgesetzt und waren dann wegen der kalten Temperaturen Ende Januar erfroren. Einen Täter konnte die Polizei nicht ermittelt. Die Tierschutz-Organisation PETA forderte danach ein Verbot, diese Tiere zu halten.

Königspythons gehören in Deutschland zu den beliebten Riesenschlangen, weil sie nicht giftig sind und als nicht angriffslustig gelten. Der Königspython ist in West- und Zentralafrika beheimatet. Dort lebt er im tropischen Regenwald, aber auch in Trockensavannen oder in landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Ausgewachsene Tiere können bis zu zwei Meter groß werden, die durchschnittliche Länge liegt bei 1,30 Metern.

Konz

Polizei sucht Zeugen Ausgesetzt und erfroren: 14 tote Königspythons gefunden

Nach dem Fund von 14 toten Königspythons neben einem Kleidercontainer in Konz bittet die Kriminalpolizei um Zeugenhinweise. Derzeit werde in alle Richtungen ermittelt.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Seuche rafft Katzenbabys in Ingelheim dahin

In einer anderen Jahreszeit, nämlich im Hochsommer, wurde das Tierheim in Ingelheim (Kreis Mainz-Bingen) von einer heftigen Katzenseuche befallen - und das über mehrere Monate hinweg. Mehrere Tiere starben an dem Virus. Alles musste sterilisiert und neu eingerichtet werden, wie die Leiterin des Katzenhauses berichtete. Zum Glück fanden sich viele Katzenfreunde, die zu Geld- und Sachpenden bereit waren.

Ingelheim

Erneuter Ausbruch von Katzenseuche soll verhindert werden Ingelheimer Tierheim testet alle neuen Katzen auf tödliches Virus

Nach fünf Monaten Katzenseuche zieht das Tierheim in Ingelheim Konsequenzen: Ab sofort wird routinemäßig jedes neue Tier auf das gefährliche Virus getestet.

SWR4 RP am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Ponyreiten auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt bleibt

Streit gab es um das Ponyreiten für Kinder auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt im August. Tierschützer hatten sich für ein Ende der Praxis eingesetzt. Der zuständige Ausschuss des Stadtrats Bad Kreuznach entschied aber anders. Allein der Initiator der Abstimmung, Ordnungsdezernent Markus Schlosser (CDU), hatte sich dafür ausgesprochen, das Ponyreiten zu verbieten. Neben drei Enthaltungen stimmten alle Ausschussmitglieder dafür, dass das Ponykarussell bleiben soll. Die Tiere des Bad Kreuznacher Betriebs auf dem Jahrmarkt würden sehr gut gehalten und oft ausgetauscht. Sie würden auch oft die Richtung wechseln. Zudem sei es eine Möglichkeit für Kinder, mit Tieren in Kontakt zu kommen.

Bad Kreuznach

Kritik von Tierschützern Ponyreiten auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt darf bleiben

Der zuständige Ausschuss der Stadt Bad Kreuznach hat am Dienstagabend mit großer Mehrheit entschieden, dass auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt weiter Ponyreiten angeboten werden soll.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Ratten legen offenbar Ampelkreuzung in Speyer lahm

Probleme ganz anderer Art hatten die Bürgerinnen und Bürger der südpfälzischen Stadt Speyer. Im Oktober ging an einer Ampelkreuzung nichts mehr. Denn dort hatten Ratten offenbar ihr Unwesen getrieben.

Speyer

Wer hat da genagt? Ampeln defekt: Ratten legen offenbar große Kreuzung in Speyer lahm

An einer großen Ampelkreuzung in Speyer müssen Autofahrer seit dem Wochenende gut aufpassen. Die Ampelanlage ist ausgefallen. Die Techniker der Stadt vermuten Ratten als Verursacher.

SWR4 am Nachmittag SWR4

Die Ursache für den Ausfall der Ampeln konnte nicht hundertprozentig geklärt werden. Techniker prüften laut Stadtverwaltung aber die Kabel im Schacht zu den Ampeln. Sie gingen davon aus, dass der Schaden durch Ratten verursacht wurde. Vor zweieinhalb Jahren wurde an derselben Stelle bereits schon einmal ein Ampelkabel durchgeknabbert.

Junge flieht vor Wildschweinen und verhält sich genau richtig

Was für ein Schreck für einen Elfjährigen aus dem Westerwald: In Gemünden war er im September von einer Wildschweinrotte umzingelt worden. Geistesgegenwärtig kletterte er auf einen nahen Felsen, den die Wildschweine gleich umringten. Dabei seien sie ihm sehr nahe gekommen. "Ich musste die Schnauzen mit den Füßen wegstoßen, damit die mich nicht beißen", erklärt der Elfjährige mit Bedauern. Denn eigentlich mag er die Tiere.  

Gemünden

Ungewöhnlicher Einsatz für Polizei Westerburg 11-Jähriger aus Gemünden entkommt Wildschweinen nur knapp 

In Gemünden im Westerwald ist ein 11-jähriger Junge von einer Wildschweinrotte umzingelt worden. Er habe sich am frühen Donnerstagabend über Notruf gemeldet, teilte die Polizei mit.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Seine Eltern wollte er nicht anrufen, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Stattdessen rief er die Polizei. Die Polizisten seien innerhalb von fünf Minuten bei ihm gewesen, sagte der Junge. Das Polizeiauto sei mit Blaulicht und Sirene angekommen und habe damit die Wildschweine verscheucht. Die Beamten lobten die Umsicht des Jungen. Er habe alles genau richtig gemacht, hieß es.  

Ausgebüxtes Schaf übernachtet bei Polizei in Betzdorf

Ein Ungewöhnlicher Übernachtungsgast bei der Polizei in Betzdorf an der Sieg: Autofahrer hatten in der Nacht ein Schaf auf einer Straße bei Betzdorf gemeldet. Die Polizei nahm das Tier kurzerhand mit zur Wacheu und versorgte das Tier mit Wasser. Außerdem richteten sie ihm einen Schlafplatz im Innenhof der Dienststelle her. Dort verbrachte das Schaf die Nacht, bis es am nächsten Tag laut Polizei - sichtlich ermüdet durch den nächtlichen Ausflug - von seinem Besitzer abgeholt wurde. Es hatte sich offenbar selbständig gemacht und seine Weide verlassen.

Betzdorf

Auf der Straße unterwegs Ausgebüxtes Schaf übernachtet bei Polizei in Betzdorf

Ungewöhnlicher Übernachtungsgast: Autofahrer hatten in der Nacht ein Schaf auf einer Straße bei Betzdorf gemeldet. Die Polizei nahm das Tier kurzerhand mit zur Wache.

Am Tag SWR4 Rheinland-Pfalz

Renitenter Schwan sabotiert Rettungsaktion in Mainz

Und zu guter Letzt noch etwas zum Schmunzeln: Die Polizei in Mainz hatte das Nest von Schwan Herkules im Zollhafen vor den steigenden Fluten des Rheins im April gerettet und es höher gelegt. Doch das Federvieh zeigte sich halsstarrig und sabotierte die gut gemeinte Aktion.

Mainz

Nest wieder zurückgebaut Schwan Herkules sabotiert Rettungsaktion im Mainzer Zollhafen

Wie kann man nur so undankbar sein? Die Polizei hatte das Nest von Herkules vor dem steigenden Rheinpegel gerettet und es höher gelegt. Doch das Federvieh zeigt sich halsstarrig.

Am Mittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Die Beamten hatten entdeckt, dass das steigende Wasser im Rhein drohte, das Schwanen-Gelege mit zwei Eiern darin wegzuspülen. Kurzerhand beratschlagten sie mit dem Tierschutzverein, der Feuerwehr und der Zollhafen GmbH, was zu tun sei. Schließlich setzten sie das Nest auf eine Holzpalette, so dass es höher platziert und vor dem Wasser geschützt war. Kaum ließen die Retter Schwan Herkules und seine Schwanenfrau aus den Augen, bauten die beiden das Nest wieder zurück auf den angestammten Platz nahe der Uferkante. Und auch die Eier legten sie wieder dorthin zurück. Trotz dieses undankbaren Verhaltens zeigten sich die Beamten entschlossen, der Schwanenfamilie erneut zu helfen, wenn sie wieder in Not geraten sollte.

Weitere Tiergeschichten in RLP

Andernach

Katze und Hund sollen gemeinsam vermittelt werden Tierheim Andernach sucht Besitzer für unzertrennliches Pärchen

Das Tierheim Andernach sucht einen neuen Besitzer für ein altes, unzertrennliches Tierpärchen. Es will sogar die Tierarztkosten übernehmen.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Ransbach-Baumbach

Immer mehr Menschen geben ihre Tiere ab Tierheim in Ransbach-Baumbach braucht Spenden für Neubau

Viele Tierheime im Norden von RLP sind überfüllt und leiden unter den hohen Energie- und Futterkosten. Das Tierheim in Ransbach-Baumbach braucht zudem auch wegen seines Neubaus Unterstützung.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Bad Kreuznach

Nach heftigen Diskussionen im Netz Frau aus Bad Kreuznach erreicht Hundeverbot auf Jahrmarkt

Hunde zwischen Kettenkarussell, Schießbuden und Losständen: Dieses Bild wird es wegen einer Online-Petition auf dem Kreuznacher Jahrmarkt nicht mehr geben. Die Vierbeiner sind ab dem nächsten Jahr auf dem Festgelände verboten.

Am Tag SWR4 Rheinland-Pfalz

Stand
Autor/in
Christian Papadopoulos