Tiergeschichten erwärmen Menschenherzen. Das war auch in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz wieder so. Wir blicken zurück auf traurige, rührende, aber auch lustige Storys.
- Ausgesetzte Hunde im Weinberg finden neue Besitzer
- Babykatze aus Motorraum gerettet
- Ein Kater auf großer Fahrt
- Königspythons in Konz ausgesetzt und erfroren
- Seuche rafft Katzenbabys in Ingelheim dahin
- Ponyreiten auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt bleibt
- Ratten legen offenbar Ampelkreuzung in Speyer lahm
- Junge flieht vor Wildschweinen und verhält sich genau richtig
- Ausgebüxtes Schaf übernachtet bei Polizei in Betzdorf
- Renitenter Schwan sabotiert Rettungsaktion in Mainz
Ausgesetzte Hunde im Weinberg finden neue Besitzer
Diese Geschichte bewegte viele Tierfreunde in Rheinland-Pfalz. Ein Winzer aus Niederkirchen bei Deidesheim (Kreis Bad Dürkheim) hatte im August in seinem Weinberg eine Hundemutter mit 14 Kangal-Welpen gefunden.
Mutter und Babys waren stark geschwächt, nur zehn der Welpen überlebten. Sie kamen mit ihrer Mutter ins Tierheim Frankenthal und wurden dort wieder aufgepäppelt. Im Oktober vermeldete dann das Tierheim, dass alle Tiere an neue Besitzer vermittelt werden konnten. Bei der Auswahl der neuen Herrchen und Frauchen ging das Tierheim nach eigenen Angaben mit großer Sorgfalt vor, damit die jungen Hunde auch wirklich gut aufgehoben sind.
Baby-Katze aus Motorraum gerettet
Im Juni rettete das Ordnungsamt in Bernkastel-Kues ein Katzenjunges aus dem Motorraum eines Autos. Das kleine Kätzchen hatte bereits eine lange Reise hinter sich. So sei es wohl am Wohnort des Autobesitzers im Saarland in den Motorraum gelangt. Nichtsahnend habe der Autofahrer dann die 40 Kilometer lange Fahrt an die Mittelmosel angetreten, so die Polizei. Eine Passantin hörte auf dem Parkplatz der Kurkliniken auf dem Kueser Plateau ein "Miauen", das aus dem Motorraum eines abgestellten Autos kam. Die Polizei und eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes Bernkastel-Kues konnten die Katze den Angaben zu Folge aus dem Motorraum befreien und zu ihrer Katzenmama zurückbringen.
40 Kilometer zurückgelegt Baby-Katze aus Motorraum eines Autos gerettet
Das Ordnungsamt hat am Donnerstag eine Baby-Katze aus dem Motorraum eines Autos gerettet. Die Katze ist nach Angaben der Polizei eine 40 Kilometer lange Strecke mitgefahren.
Ein Kater auf großer Fahrt
Wer eine Katze hat, kennt es: Nur zu gerne sind sie auf Wanderschaft unterwegs. Was der zwölfjährige Kater Albert aus Ellenz-Poltersdorf an der Mosel Verrücktes erlebt hat, erinnert aber an ein Hollywood-Drehbuch: Am Ostersonntag ging der Kater spazieren, kehrte aber nicht zu seiner Familie zurück. Diese suchte tagelang im Ort und über Social Media nach ihrem Haustier und schaltete sogar eine Tierkommunikatorin als Medium ein - vergebens.
Was die Familie nicht wusste: Inzwischen hat der philippinische Matrose Julie Albert auf einem Frachtschiff in Frankreich entdeckt. Er kümmerte sich um den blinden Passagier und nannte ihn "Luna". Doch Albert wurde an Bord krank. Bei einem Stopp in Rotterdam ging Julie mit dem Kater zum Tierarzt. Der bemerkte, dass das Tier gechipt ist und informierte den Tierschutzbund. Dieser wiederum meldete sich bei der völlig überraschten Besitzerin. Mehr als elf Wochen nach seinem Spaziergang kehrte Albert per Frachtschiff nach Ellenz-Poltersdorf zurück - mit großem Bahnhof und unter Tränen bei allen Beteiligten.
Familie hatte die Hoffnung schon aufgegeben Kater aus Ellenz-Poltersdorf verirrt sich auf Frachtschiff nach Rotterdam
Was für ein Abenteuer. Als blinder Passagier auf einem Frachtschiff nach Rotterdam. Das ist Kater Alber aus Ellenz-Poltersdorf passiert.
Königspythons in Konz ausgesetzt und erfroren
Trauriger war das Schicksal von 14 Königspythons in Konz im Kreis Trier-Saarburg. Laut Polizei wurden die ungiftigen Schlangen ausgesetzt und waren dann wegen der kalten Temperaturen Ende Januar erfroren. Einen Täter konnte die Polizei nicht ermittelt. Die Tierschutz-Organisation PETA forderte danach ein Verbot, diese Tiere zu halten.
Königspythons gehören in Deutschland zu den beliebten Riesenschlangen, weil sie nicht giftig sind und als nicht angriffslustig gelten. Der Königspython ist in West- und Zentralafrika beheimatet. Dort lebt er im tropischen Regenwald, aber auch in Trockensavannen oder in landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Ausgewachsene Tiere können bis zu zwei Meter groß werden, die durchschnittliche Länge liegt bei 1,30 Metern.
Polizei sucht Zeugen Ausgesetzt und erfroren: 14 tote Königspythons gefunden
Nach dem Fund von 14 toten Königspythons neben einem Kleidercontainer in Konz bittet die Kriminalpolizei um Zeugenhinweise. Derzeit werde in alle Richtungen ermittelt.
Seuche rafft Katzenbabys in Ingelheim dahin
In einer anderen Jahreszeit, nämlich im Hochsommer, wurde das Tierheim in Ingelheim (Kreis Mainz-Bingen) von einer heftigen Katzenseuche befallen - und das über mehrere Monate hinweg. Mehrere Tiere starben an dem Virus. Alles musste sterilisiert und neu eingerichtet werden, wie die Leiterin des Katzenhauses berichtete. Zum Glück fanden sich viele Katzenfreunde, die zu Geld- und Sachpenden bereit waren.
Erneuter Ausbruch von Katzenseuche soll verhindert werden Ingelheimer Tierheim testet alle neuen Katzen auf tödliches Virus
Nach fünf Monaten Katzenseuche zieht das Tierheim in Ingelheim Konsequenzen: Ab sofort wird routinemäßig jedes neue Tier auf das gefährliche Virus getestet.
Ponyreiten auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt bleibt
Streit gab es um das Ponyreiten für Kinder auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt im August. Tierschützer hatten sich für ein Ende der Praxis eingesetzt. Der zuständige Ausschuss des Stadtrats Bad Kreuznach entschied aber anders. Allein der Initiator der Abstimmung, Ordnungsdezernent Markus Schlosser (CDU), hatte sich dafür ausgesprochen, das Ponyreiten zu verbieten. Neben drei Enthaltungen stimmten alle Ausschussmitglieder dafür, dass das Ponykarussell bleiben soll. Die Tiere des Bad Kreuznacher Betriebs auf dem Jahrmarkt würden sehr gut gehalten und oft ausgetauscht. Sie würden auch oft die Richtung wechseln. Zudem sei es eine Möglichkeit für Kinder, mit Tieren in Kontakt zu kommen.
Kritik von Tierschützern Ponyreiten auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt darf bleiben
Der zuständige Ausschuss der Stadt Bad Kreuznach hat am Dienstagabend mit großer Mehrheit entschieden, dass auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt weiter Ponyreiten angeboten werden soll.
Ratten legen offenbar Ampelkreuzung in Speyer lahm
Probleme ganz anderer Art hatten die Bürgerinnen und Bürger der südpfälzischen Stadt Speyer. Im Oktober ging an einer Ampelkreuzung nichts mehr. Denn dort hatten Ratten offenbar ihr Unwesen getrieben.
Wer hat da genagt? Ampeln defekt: Ratten legen offenbar große Kreuzung in Speyer lahm
An einer großen Ampelkreuzung in Speyer müssen Autofahrer seit dem Wochenende gut aufpassen. Die Ampelanlage ist ausgefallen. Die Techniker der Stadt vermuten Ratten als Verursacher.
Die Ursache für den Ausfall der Ampeln konnte nicht hundertprozentig geklärt werden. Techniker prüften laut Stadtverwaltung aber die Kabel im Schacht zu den Ampeln. Sie gingen davon aus, dass der Schaden durch Ratten verursacht wurde. Vor zweieinhalb Jahren wurde an derselben Stelle bereits schon einmal ein Ampelkabel durchgeknabbert.
Junge flieht vor Wildschweinen und verhält sich genau richtig
Was für ein Schreck für einen Elfjährigen aus dem Westerwald: In Gemünden war er im September von einer Wildschweinrotte umzingelt worden. Geistesgegenwärtig kletterte er auf einen nahen Felsen, den die Wildschweine gleich umringten. Dabei seien sie ihm sehr nahe gekommen. "Ich musste die Schnauzen mit den Füßen wegstoßen, damit die mich nicht beißen", erklärt der Elfjährige mit Bedauern. Denn eigentlich mag er die Tiere.
Ungewöhnlicher Einsatz für Polizei Westerburg 11-Jähriger aus Gemünden entkommt Wildschweinen nur knapp
In Gemünden im Westerwald ist ein 11-jähriger Junge von einer Wildschweinrotte umzingelt worden. Er habe sich am frühen Donnerstagabend über Notruf gemeldet, teilte die Polizei mit.
Seine Eltern wollte er nicht anrufen, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Stattdessen rief er die Polizei. Die Polizisten seien innerhalb von fünf Minuten bei ihm gewesen, sagte der Junge. Das Polizeiauto sei mit Blaulicht und Sirene angekommen und habe damit die Wildschweine verscheucht. Die Beamten lobten die Umsicht des Jungen. Er habe alles genau richtig gemacht, hieß es.
Ausgebüxtes Schaf übernachtet bei Polizei in Betzdorf
Ein Ungewöhnlicher Übernachtungsgast bei der Polizei in Betzdorf an der Sieg: Autofahrer hatten in der Nacht ein Schaf auf einer Straße bei Betzdorf gemeldet. Die Polizei nahm das Tier kurzerhand mit zur Wacheu und versorgte das Tier mit Wasser. Außerdem richteten sie ihm einen Schlafplatz im Innenhof der Dienststelle her. Dort verbrachte das Schaf die Nacht, bis es am nächsten Tag laut Polizei - sichtlich ermüdet durch den nächtlichen Ausflug - von seinem Besitzer abgeholt wurde. Es hatte sich offenbar selbständig gemacht und seine Weide verlassen.
Auf der Straße unterwegs Ausgebüxtes Schaf übernachtet bei Polizei in Betzdorf
Ungewöhnlicher Übernachtungsgast: Autofahrer hatten in der Nacht ein Schaf auf einer Straße bei Betzdorf gemeldet. Die Polizei nahm das Tier kurzerhand mit zur Wache.
Renitenter Schwan sabotiert Rettungsaktion in Mainz
Und zu guter Letzt noch etwas zum Schmunzeln: Die Polizei in Mainz hatte das Nest von Schwan Herkules im Zollhafen vor den steigenden Fluten des Rheins im April gerettet und es höher gelegt. Doch das Federvieh zeigte sich halsstarrig und sabotierte die gut gemeinte Aktion.
Nest wieder zurückgebaut Schwan Herkules sabotiert Rettungsaktion im Mainzer Zollhafen
Wie kann man nur so undankbar sein? Die Polizei hatte das Nest von Herkules vor dem steigenden Rheinpegel gerettet und es höher gelegt. Doch das Federvieh zeigt sich halsstarrig.
Die Beamten hatten entdeckt, dass das steigende Wasser im Rhein drohte, das Schwanen-Gelege mit zwei Eiern darin wegzuspülen. Kurzerhand beratschlagten sie mit dem Tierschutzverein, der Feuerwehr und der Zollhafen GmbH, was zu tun sei. Schließlich setzten sie das Nest auf eine Holzpalette, so dass es höher platziert und vor dem Wasser geschützt war. Kaum ließen die Retter Schwan Herkules und seine Schwanenfrau aus den Augen, bauten die beiden das Nest wieder zurück auf den angestammten Platz nahe der Uferkante. Und auch die Eier legten sie wieder dorthin zurück. Trotz dieses undankbaren Verhaltens zeigten sich die Beamten entschlossen, der Schwanenfamilie erneut zu helfen, wenn sie wieder in Not geraten sollte.
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