Schlechte Nachrichten für Fahrgäste im Öffentlichen Nahverkehr: Viele Verkehrsverbünde im Land erhöhen ihre Preise. Besonders hoch fällt die Preiserhöhung beim VRN aus.
Es klingt auf den ersten Blick widersinnig: Da laufen einerseits die Planungen für ein bundesweites 49-Euro-Ticket, das den Nahverkehr attraktiver machen soll - andererseits steigen die Preise im ÖPNV.
Grundsätzlich begrüßen die Verkehrsverbünde die geplante Einführung des 49-Euro-Tickets. Trotzdem gibt der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gerade diesem Ticket eine Mitschuld daran, dass die Preise nun steigen müssten. Viele Fahrgäste schlössen derzeit kein ÖPNV-Abo ab, weil sie lieber auf das 49-Euro-Ticket warteten. Diese fehlenden Einnahmen müssten nun kompensiert werden.
Steigende Energiekosten verteuern die Fahrkarten
Hauptgrund für die Verteuerung der Fahrkarten seien aber die hohen Betriebskosten: die Kosten für Personal, vor allem aber für Strom und Diesel seien stark gestiegen.
Vergleichweise hoch fällt die Steigerung beim Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) aus. Bus- und Bahnfahren wird dort ab Januar im Schnitt um 8,8 Prozent teurer. Ein Einzelfahrschein kann bis zu 1,10 Euro mehr kosten. Der VRN bedient Teile von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen.
Beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) fallen die Preissteigerungen vergleichsweise moderat aus: Ab dem 1. Januar 2023 werden die Tickets um durchschnittlich 1,5 Prozent teurer. Allerdings hatte der RMV die Tarife bereits zum 1. Juli dieses Jahres außerplanmäßig erhöht. Das RMV-Gebiet umgreift Teile von Hessen und Rheinland-Pfalz.
Beim Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN) und beim Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) werden die Preise um durchschnittlich fünf Prozent steigen.
Auch beim Verkehrsverbund Trier (VRT) steigen die Preise, allerdings erst zum 1. Februar 2023 um durchschnittlich fünf Prozent. Das Einzelticket soll dann beispielsweise 2,30 Euro statt 2,20 Euro kosten.
Der Verkehrsverbund Trier kündigte allerdings an, zusammen mit Tourismusbetrieben von der Mosel ein Gästeticket auf den Weg zu bringen. Ab April 2023 sollen Touristen damit gratis mit Bus und Bahn fahren können. Das Gästeticket können demnach künftig Urlauber bekommen, die in Hotels und Ferienwohnungen in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues oder in den Orten Osann-Monzel und Klausen übernachten - sofern ihre Gastgeber eine entsprechende Kooperation mit dem Verkehrsverbund eingegangen sind.
Viele Verkehrsverbünde verweisen darauf, dass die Preise eigentlich noch viel stärker steigen müssten, um die Kostensteigerungen voll aufzufangen. Man habe sich bewusst dafür entschieden, die Preise niedriger zu halten, als sie eigentlich sein müssten, damit die Nutzung von Bussen und Bahnen weiterhin attraktiv bleibe. Es könne allerdings sein, dass es im Laufe des Jahres 2023 zu weiteren Preissteigerungen kommen werde.
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