Gegen den Bundestrend hat es in Rheinland-Pfalz 2022 fast genauso häufig geblitzt wie im Jahr davor. Das geht aus Daten des Blitz-Informationsdienstes von Siemens hervor.
Das Unternehmen teilte in München mit, im Bundesland Rheinland-Pfalz seien im vergangenen Jahr 14.897 Blitze registriert worden. 2021 hatte es nur geringfügig öfter, nämlich 15.658 Mal - geblitzt. Bundesweit hat es 2022 so selten geblitzt wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr.
Rheinland-Pfalz lag damit über dem Bundestrend. Deutschlandweit wurden 242.421 Blitzeinschläge. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Messungen im Jahr 1991.
Bei der Blitzdichte lag Rheinland-Pfalz im Bundesländervergleich im oberen Mittelfeld: 0,75 Blitze pro Quadratkilometer wurden 2022 registriert. In Baden-Württemberg blitzte es am meisten pro Quadratkilometer (0,97), in Thüringen am wenigsten (0,39).
Die meisten Blitze in der Vulkaneifel, nun neun im Kreis Frankenthal
Regional am größten war die Blitzdichte regional in der Vulkaneifel: In der Liste aller Städte und Kreise Deutschlands rangiert der rheinland-pfälzische Kreis mit 1,77 Blitzen pro Quadratkilometer bundesweit auf Platz sieben. 1.610 Blitze wurden dort im Jahr 2022 gemeldet. Die geringste Blitzdichte im Land hatte der Rhein-Pfalz-Kreis mit 0,21. Dort gab es im gesamten Jahr ganze neun Blitze.
Als Ursache für den Rückgang sieht der Leiter des Blitz-Informationsdienstes, Stephan Thern, unter anderem in der Trockenheit des vergangenen Jahres. "Im Sommer, vor allem im Juni und August, herrschte teilweise extreme Dürre bei hohen Temperaturen über 35 Grad. Für Gewitter braucht es aber beides - Feuchtigkeit und heiße Temperaturen."
Die Blitze werden mit Hilfe von rund 160 miteinander verbundenen Messstationen in Europa gemessen. Obwohl zwischen den Sensoren bis zu 350 Kilometer liegen, können die Blitzeinschläge damit auf bis zu 50 Meter genau ermittelt werden.
Blitzeinschlag löst Schwelbrand in Grünstadt aus
Am Samstag ist in Grünstadt im Landkreis Bad Dürkheim bei einem Gewitter ein Blitz ins Dach eines Einfamilienhauses eingeschlagen. Dadurch entstand ein Schwelbrand, den die Feuerwehr schnell löschen konnte. Verletzt wurde niemand. Zum Zeitpunkt des Brandes war kein Bewohner zuhause. Wie hoch der entstandene Schaden ist, ist noch nicht bekannt.