Die Gefahren des zu schnellen Fahrens bewusst machen - das war das Ziel des Blitzermarathons am Freitag in Rheinland-Pfalz. Der war Teil der europaweiten Aktionswoche "Operation Speed". Jetzt liegen erste Ergebnisse vor.
Auch am Wochenende hatte die Polizei noch verstärkt kontrolliert. Federführend bei der Aktion waren die einzelnen Polizeipräsidien im Land. Hier ein Überblick der bisher vorliegenden Ergebnisse:
Landesweit registrierte die Polizei am vergangenen Freitag mehr als 7.620 Autos, die zu schnell fuhren. Das teilte das Innenministerium mit. Es wurden insgesamt mehr als 246.800 Fahrzeuge kontrolliert, an 120 Stellen. Gut 620 Fahrerinnen und Fahrer wurden unmittelbar nach der Kontrolle angehalten.
Polizeipräsidium Kaiserslautern
In der Region Kaiserslautern stellte die Polizei im Rahmen des sogenannten Blitzermarathons insgesamt 1.995 Fälle von überhöhtem Tempo fest. 72.565 Fahrzeuge seien gemessen worden. An 54 Kontrollstellen in der Westpfalz hatten die Beamten die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer ins Visier genommen.
Den traurigen "Tagesrekord" erreichte ein Autofahrer auf der A63. Er wurde in Höhe der Anschlussstelle Kaiserslautern-Zentrum mit Tempo 190 gemessen und lag damit satte 90 Kilometer pro Stunde über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Für ihn bedeutet das: ein Bußgeld in Höhe von 738,50 Euro, zwei Punkte in Flensburg sowie ein dreimonatiges Fahrverbot.
Damit müssen auch zwei Fahrer rechnen, die auf der A6 bei Ramstein-Miesenbach "geblitzt" wurden. Maximal 130 km/h sind hier erlaubt - die beiden "flogen" laut Polizei aber mit 219 beziehungsweise 217 km/h an der Kontrollstelle vorbei. Nicht viel anders sah es auf der A62 aus. Hier wurde im Bereich Höheischweiler ein Autofahrer im 100er-Bereich mit Tempo 184 gemessen - auch er war also mehr als 80 km/h zu schnell.
Polizeipräsidium Rheinpfalz
Im Bereich des Polizeipräsidiums Rheinpfalz wurden in der Woche vom 17. bis 23. April rund 49.000 Fahrzeuge überprüft. 4.693 davon waren zu schnell unterwegs. Allein beim Blitzermarathon am Freitag wurden rund 10.400 Fahrzeuge gemessen, von denen 1.467 zu schnell fuhren.
Polizeipräsidium Koblenz
Das Polizeipräsidium Koblenz meldete, am Freitag seien an 28 Stellen Blitzer installiert gewesen. Nach bisheriger Auswertung seien 3.222 Geschwindigkeitsverstöße registriert worden. In einem Fall sei auf der Bundesstraße 9 ein Wagen mit 118 km/h gemessen worden, obwohl in einer Baustelle eigentlich nur 40 km/h erlaubt gewesen seien. Die Konsequenz: ein Fahrverbot von drei Monaten, zwei Punkte in Flensburg und ein Bußgeld in Höhe von mindestens 700 Euro.
Polizeipräsidium Trier
Der Polizei Trier sind am Freitag 840 Autofahrer aufgefallen, die schneller unterwegs waren als erlaubt. Sie müssen mit Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten rechnen. Die Polizei hatte an 15 Stellen in der Region Trier kontrolliert. Insgesamt waren etwa 80 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz.
Das Polizeipräsidium Mainz beteiligte sich nicht an dem Kontrolltag.
Polizei will für Risiken des zu schnellen Fahrens sensibilisieren
Mit Aktionen wie dem Blitzermarathon will die Polizei erreichen, dass die Fahrerinnen und Fahrer ein Gefühl dafür bekommen, wie riskant zu schnelles Fahren ist. Wo die mobilen Radarfallen standen, war im Vorfeld nicht verraten worden. Schwerpunkte lagen im Bereich von Schulen, Kitas, Autobahnauffahrten oder gefährlichen Kurven.
In Deutschland machten nach Angaben des ADAC zehn der 16 Bundesländer beim Blitzermarathon mit. Die europaweite "Speedwoche", zu der das Verkehrspolizei-Netzwerk "Roadpol" aufgerufen hatte, fand vom 17. bis 23. April statt.
Überhöhte Geschwindigkeit bleibt weiter eine der Hauptunfallursachen in Rheinland-Pfalz. Die regelmäßigen Verkehrskontrollen sollen die Unfallzahlen und die Zahl der Verkehrstoten senken. Für Raser, die erwischt werden, kann es teuer werden: schon zehn Kilometer schneller als erlaubt können innerorts zu einem Bußgeld von 30 Euro führen.