Die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz ist im Oktober im Vergleich zum Vormonat gesunken. Viele Jobs im Land sind der Arbeitsagentur zufolge jedoch weiter unbesetzt.
102.600 Menschen im Land waren im Oktober arbeitslos gemeldet - 2.800 weniger als noch im September. Im Vergleich zum Oktober vergangenen Jahres stieg die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 2,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote in Rheinland-Pfalz lag nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit im vergangenen Monat bei 4,6 Prozent. Im September lag sie bei 4,7 Prozent. Im Oktober 2021 waren es 4,4 Prozent.
Auch bundesweit ging die Zahl der Menschen ohne Job im Oktober zurück. Im Vergleich zum Vormonat gab es in Deutschland 43.000 Arbeitslose weniger - aber 65.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt waren 2.442.000 Menschen arbeitslos. Bundesweit verringert sich die Arbeitlosenquote damit um 0,1 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent.
Viele Arbeitsplätze in RLP unbesetzt
8.600 Frauen und Männer meldeten sich in den vergangenen vier Wochen in Rheinland-Pfalz arbeitslos, die zuvor noch einen Job hatten. Das waren 3,6 Prozent mehr als einen Monat und 6,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 7.200 Menschen, die zuvor arbeitslos waren, haben im Oktober eine Stelle gefunden - 19,1 Prozent weniger als im Vormonat und 5,3 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Unternehmen in Rheinland-Pfalz meldeten im Oktober 7.100 neue Arbeitsstellen und damit etwas weniger als im September (0,8 Prozent). Insgesamt waren im vergangenen Monat 46.500 Arbeitsplätze im Land unbesetzt - 10,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten offenen Stellen gab es in der Zeitarbeit (11.170), im Handel (5.640), im Verarbeitenden Gewerbe (5.060), im Gesundheits- und Sozialwesen (4.960) sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (4.030).
Auch viele Ausbildungsstellen in Rheinland-Pfalz blieben unbesetzt. 3.600 Ausbildungsplätze waren Ende September noch frei, obwohl 1.100 Jugendliche keinen Ausbildungsplatz gefunden haben.
Betriebe melden Kurzarbeit an
Außerdem droht wieder mehr Beschäftigten in Rheinland-Pfalz die Kurzarbeit. Insgesamt gingen rund 200 Anzeigen für 3.400 Beschäftigte bei den Agenturen für Arbeit ein. Im September waren es noch die Hälfte. Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde.
Für das kommende Jahr rechnet die Arbeitsagentur wegen der aktuellen Energiekrise und dem Krieg gegen die Ukraine wieder mit steigenden Arbeitslosenzahlen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) prognostiziere für 2023 einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz um ein Prozent.