In Rheinland-Pfalz haben Ermittler dieses Jahr bis Mitte Dezember 45 Fälle von Geldautomatensprengungen registriert. Damit geht die Zahl im Vergleich zum Vorjahr zurück.
Erst vor zwei Wochen war ein Geldautomat in der Eifel Ziel unbekannter Täter, Ende November wurde eines der Geräte im Hochwald gesprengt. Die jüngsten Angriffe von insgesamt 45, die die Ermittler bislang im Jahr 2023 registrierten. 2022 waren es noch 56 Fälle in Rheinland-Pfalz, 2021 hingegen nur 23 Sprengungen landesweit. Das teilte das Landeskriminalamt in Mainz auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Täter waren häufig erfolgreich bei Geldautomatensprengung
Von den 45 Sprengungen im laufenden Jahr kam es in 29 Fällen zum Diebstahl (2022: 31). Bei 16 Taten blieb es beim Versuch (2022: 25), bedeutet: Es wurde zwar gesprengt, aber kein Bargeld entwendet. Bei wie vielen Geldautomaten insgesamt eine Sprengung überhaupt versucht wurde, ob erfolgreich oder nicht, teilte das Landeskriminalamt nicht mit. Nach Recherchen des ARD-Politikmagazins REPORT MAINZ gab es aber schon zwischen Januar und September 39 Angriffe auf Automaten.
Bisher vier Festnahmen mit Bezug zu Fällen aus diesem Jahr
Die rheinland-pfälzischen Ermittlungsbehörden konnten nach eigenen Angaben bislang vier Tatverdächtige für Fälle aus diesem Jahr festnehmen. Darüber hinaus sei in Ermittlungsverfahren gegen meist professionelle ausländische Tätergruppen oft ein Zusammenhang zu weiteren Taten in anderen Bundesländern festgestellt worden, hieß es.
Viele Tatverdächtige aus den Niederlanden
Die Tatverdächtigen kämen überwiegend aus den Niederlanden nach Rheinland-Pfalz. Teils würden die Banden auch aus Osteuropa stammen. In den Niederlanden war 2019 angekündigt worden, verschiedene Geldautomaten großflächig außer Betrieb zu nehmen. Zum Teil sei dies auch bereits geschehen. Da viele der übrigen Geldautomaten im Nachbarland zur Nachtzeit abgeschaltet werden, rechnet das LKA weiter mit einer verstärkten Verlagerung der Tatorte nach Deutschland. "Gleichzeitig bietet Deutschland mit einer vergleichsweise hohen Verfügbarkeit von Geldausgabeautomaten und hohen Füllsummen eine für die Tätergruppierungen höchst attraktive Tatgelegenheitsstruktur", heißt es vom Landeskriminalamt.
Maßnahmen zeigen erste Erfolge
Zuletzt hatten der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) und der Präsident des rheinland-pfälzischen Sparkassenverbandes, Thomas Hirsch, von ersten Fortschritten im Kampf gegen die Geldautomatensprenger berichtet. Bei mehr als 2.200 Geldautomaten im Land seien Risikoanalysen durchgeführt und Vorschläge erarbeitet worden, um Automaten besser zu sichern. Unter anderem soll weniger Bargeld in den Automaten gelagert werden. Außerdem hatte das Innenministerium angekündigt, mehr Polizeikräfte für Einsätze und Ermittlungen gegen die Täter abzustellen.
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