Bloß keine Cremes: Was wirklich gegen trockene Haut hilft

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Autor/in
Jonathan Hadem
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Andreas Böhnisch

Im Winter leiden viele unter trockener Haut. Lassen Sie die Cremes mal weg, rät die Dermatologin Yael Adler. Warum und was hilft, sagt sie im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem.

Trockene Haut entsteht, wenn die Haut zu wenig Fette und feuchtigkeitsbindende Stoffe produziert. Trockene Kälte im Winter könne die Haut zusätzlich austrocknen, ergänzt Yael Adler.

Der Trick: sich vier Wochen nur mit Wasser waschen

Allerdings würden viele der Haut auch zu viel des Guten geben. Deshalb rät die Dermatologin und Buchautorin dazu, das Gesicht und auch andere Teile des Körper mal vier Wochen nur mit Wasser zu waschen. Denn die Haut sei durchaus in der Lage selbst gegen Trockenheit vorzugehen. Ausgenommen davon sei aus hygienischen Gründen das Händewaschen.

Weniger Pflegecremes notwendig

"Nach vier Wochen hat man die Oberhautfette wieder zur Verfügung und die vermischen sich mit den Fetten aus den Talgdrüsen der Poren." Der Effekt des Waschens nur mit Wasser sei offensichtlich: "Ich brauche viel weniger Pflegecreme als gedacht, weil ich mir meine eigenen Hautfette nicht immer wegwasche."

Schließlich müssten nur noch die trockenen Stellen eingecremt werden. Das sei eine Win-win-Situation. Man spare bei den Pflegeprodukten und reduziere die Nebenwirkungen der Cremes, über die sich bis zu 20 Prozent ihrer Patienten ärgerten, sagt die Dermatologin.

Was noch gegen trockene Haut hilft

Ebenfalls gut gegen trockene Haut ist es, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Empfehlenswert seien Wasser oder ungesüßter Tee. Dadurch würden die Zellen "aufgeplustert, damit die schön saftig sind. Dann sieht man insgesamt auch saftiger aus und nicht so trocken." Damit die Feuchtigkeit jedoch in der obersten Hautschicht bleibe, sei Fett notwendig. Deshalb sollte man mit reinigenden Peelings sparsam umgehen, die das eigene Körperfett angreifen.

Außerdem empfiehlt die Dermatologin, in die Sauna zu gehen, um etwas gegen trockene Haut zu unternehmen. Durch das Schwitzen werde die Haut sehr gut durchfeuchtet. "Wenn man genug Hautfett hat, wird es gut eingeschlossen." Außerdem werde der Säureschutzmantel der Haut verbessert und die Durchblutung der Haut und der Schleimhäute gesteigert. "All das macht das Immunsystem im Winter besser," ergänzt Yael Adler.

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Doc Fischer SWR Fernsehen

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