Schwimmen in Flüssen im Sommer: Wie groß ist die Gefahr?

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Autor/in
Jonathan Hadem

Nach einigen Verzögerungen haben bei den Olympischen Spielen in Paris die Schwimmwettbewerbe in der Seine begonnen. Bei großer Hitze wollen auch hierzulande viele Menschen in Flüssen baden und schwimmen.

Einfach mal in den Fluss in der Nachbarschaft zu springen, um sich abzukühlen - das klingt verlockend. Aber es kann auch sehr gefährlich werden. Darüber hat SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem mit Luca Wernert gesprochen. Er ist Leiter der Verbandskommunikation bei der DLRG im Bezirk Karlsruhe.

Gefahr durch Schifffahrt und Strömung

Auch wenn die Wasserqualität der Flüsse durchaus gut sei, so Wernert, seien die Flüsse nur bedingt zum Baden geeignet. "Wo Baden behördlich nicht ausdrücklich erlaubt ist, würde ich davon abraten." Neben den gesundheitlichen Risiken, wie sie zuletzt in Paris in der Seine thematisiert wurden, gebe es noch weitere Gefahren.

Die Strömung sei nicht zu unterschätzen. Sie sei von außen und besonders für ungeübte Augen nicht immer sichtbar. Dazu käme noch die Schifffahrt - gerade auf den großen Flüssen, den Bundeswasserstraßen. "Dort sind Schiffe und Boote unterwegs, die Sog und Wellenschlag erzeugen".

Man käme ja auch nicht auf die Idee, auf einer Autobahn Tennis zu spielen. Warum dann in einer Bundeswasserstraße schwimmen?

Wer in einem Fluss trotz aller Warnungen doch in eine Strömung gerät, sollte vor allem Ruhe bewahren, so Luca Wernert. Gegen die Strömung anzuschwimmen, sei sehr anstrengend. "Deshalb gilt es, sich erstmal auf den Rücken zu drehen - mit den Füßen voraus." Sinnvoll sei es, um Hilfe zu rufen. Wer jedoch aus eigener Kraft zum Ufer zurückkehren muss, sollte in einem 45-Grad-Winkel mit der Strömung Richtung Uferkante schwimmen. "Das ist allerdings nur etwas für geübte Schwimmer."

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Jonathan Hadem