Ifo Dresden: Darum wählen viele Ostdeutsche die AfD

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Stefan Eich
Stefan Eich steht im Gang eines SWR-Gebäudes.

Bei den anstehenden Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen hat die AfD gute Chancen, stärkste Kraft zu werden. Bereits bei der Europawahl im Mai hat die AfD viel Zuspruch in Ostdeutschland bekommen. Ähnlich das Bündnis Sahra Wagenknecht. Forscher des IFO-Wirtschaftsinstituts in Dresden haben Daten der Europawahl ausgewertet und sagen: AfD und BSW haben deswegen so viel Erfolg, weil viele Menschen im Osten sich benachteiligt fühlen.

Viele Wähler in Ostdeutschland haben Zukunftsängste


"Die Menschen haben vor allem viele Zukunftssorgen und die Befürchtung, dass ihre Region auf dem absteigenden Ast ist und dass sie selbst und ihre Familien in Zukunft schlechter dastehen werden", sagt Prof. Marcel Thum, er ist Geschäftsführer vom ifo-Wirtschaftsforschungsinstitut in Dresden.

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Die Ostdeutschen gelten im Westen als undankbar, unzufrieden und als potenzielle Gefahr für die Demokratie. Jetzt droht der erwartete Erfolg von AfD und BSW bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen ddie Republik in ihren Grundfesten zu erschüttern.

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Allerdings zeigten Studien, dass die Regionen, in denen der AfD-Anteil bei der Europawahl besonders hoch war, nicht zwangsläufig die schwächsten sind. Internationale Untersuchungen belegen laut Thum, dass rechtspopulistische Wähler leicht über dem Durchschnitt leben.

Es ist nicht die Lage, sondern vielmehr ein Gefühl und vielleicht auch eine verzerrte Wahrnehmung.

Inwieweit sich diese auch beim Thema Migration bemerkbar macht, erklärt der Geschäftsführer von ifo Dresden im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich.