Mercedes baut eine Recycling-Fabrik für E-Auto-Batterien. Die Rohstoffe für die Batterien werden immer begehrter - doch die Rückgewinnung muss auch gute Qualität liefern.
Früher galten Batterien als Sondermüll - jetzt nennt man sie wertvolle Rohstoffquellen. Denn der Lithium-Bedarf ist weltweit rasant gestiegen. In Folge schossen die Preise für Lithiumkarbonat in die Höhe. 2021 hat sich der Preis für den Rohstoff mehr als verzehnfacht. Deshalb wollen viele Autohersteller Nickel, Mangan, Kobalt und Lithium in die Prozesskette der Herstellung zurückführen. Außerdem sollen auch in einigen deutschen Regionen wie etwa am Oberrhein Lithium-Vorkommen gefördert werden.
Rückgewinnungsquote muss sich lohnen
Auf dem Gelände des Presswerks von Mercedes-Benz in der Rheinebene bei Kuppenheim entsteht deshalb eine Batterie-Recycling-Fabrik. Eine ähnliche Anlage gibt es schon bei Siegen in Nordrhein-Westfalen. Dort werden ausgediente E-Autobatterien zerlegt, geschreddert und in die wertvollen Rohstoffe zerlegt. Ein neues Verfahren mit hoher Rückgewinnungsquote, die sich lohnen könnte.
Wiedergewonnenes Lithium im Test für neue Batterie-Zellen
Das wiedergewonnene Rohmaterial könnte dann mit dem beispielsweise in den Anden abgebauten Lithium konkurrieren. Am Karlsruher Institut für angewandte Materialien will man herausfinden, wie recyceltes Lithium problemlos in neuen Autobatterie-Generationen eingesetzt werden kann. Probeweise werden deshalb Batterien-Zellen aus Rohstoffen mit unterschiedlicher Zusammensetzung geprüft.
Reinheitsgrad entscheidet wie rentabel das Recycling sein wird
Welcher Reinheitsgrad ausreicht, entscheidet über die Recycling-Kosten und darüber, ob sich die Wiedergewinnung aus Altbatterien tatsächlich rentiert. In Karlsruhe werden laufend verschiedene Qualitäten getestet - der Ausgang ist noch offen.
Rückgewinnungsqoute von 96 Prozent
Es muss also noch geforscht werden, damit der Spagat zwischen entstehenden Kosten und notwendiger Qualität optimal gelingt. An der Universität Karlsruhe und bei Mercedes-Benz ist man zuversichtlich, dass sich die neue Recyclinganlage mit einer Rückgewinnungsquote von 96 Prozent in Kuppenheim lohnen wird.
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