Wie kalt Herbst und Winter bei Ihnen am Ort wirklich sind und wie hoch Ihr Energiebedarf fürs Heizen dadurch ausfällt, berechnet der SWR Heiz-Check für 11.000 Städte und Gemeinden:
Mit dem SWR Heiz-Check können Sie in nur drei Schritten Ihren Energiebedarf mit dem Vorjahr vergleichen. Mit Hilfe der aufgezeichneten Temperatur- und Wetterdaten bei Ihnen am Ort lässt sich berechnen, ob Ihre Heizung bis heute eher mehr oder weniger Energie benötigt hat:
Je kälter es wird, desto schwieriger wird es, beim Heizen zu sparen. Denn die wenigsten Gebäude in Deutschland sind so gebaut, dass sie möglichst wenig Heizenergie benötigen. „Der Dämmzustand hat einen ganz erheblichen Einfluss auf den Energieverbrauch“, sagt Heizexperte Tobias Loga vom Institut Wohnen und Umwelt (IWU). Geben Sie an, wie gut Ihre Wohnung isoliert ist, lässt sich der Heizbedarf noch genauer abschätzen:
Die bisherigen Berechnungen im SWR Heiz-Check gehen davon aus, dass Sie Ihre Wohnräume im Vorjahr und in diesem Jahr auf 20 Grad heizen. Drehen Sie Ihre Zimmertemperatur in diesem Winter runter, lässt sich über eine Heizperiode hinweg vergleichsweise viel Energie einsparen: „Mit jedem Grad weniger sinkt der Energiebedarf in Altbauten um rund sechs Prozent, in besser gedämmten Häusern ist dieser Effekt noch größer“, erklärt Experte Loga. Mit dem Schieberegler können Sie Ihre aktuelle Zimmertemperatur einstellen:
Fazit: Die meisten Deutschen haben temperaturbedingt einen ähnlich hohen Heizbedarf wie im letzten Jahr. Es lohnt sich also weiterhin zu sparen. Denn auf die Monate März bis Mai entfällt im Mittel noch ein gutes Viertel des jährlichen Heizbedarfs. Und anders als der Verbrauch ist der Preis, den Konsumentinnen und Konsumenten für Öl und Gas zahlen, im letzten Jahr deutlich gestiegen.
Sonne ins Haus lassen
Es gibt eine Reihe weiterer Einflussfaktoren beim Heizbedarf. Dazu zählen etwa die Intensität und Dauer der Sonneneinstrahlung. Wer die Rollläden an sonnigen Tagen oben lässt, heizt durch die Sonne. „Rund zehn Prozent Energie lässt sich durch eine effektive Nutzung des Sonnenlichts im Jahr durchschnittlich einsparen", sagt Experte Tobias Loga. Passivhäuser nutzen die Sonneneinstrahlung durch ihre besondere Dämmung besonders effektiv.
Nicht alle Räume gleich aufheizen
Auch die beheizte Fläche insgesamt ist für den tatsächlichen Verbrauch relevant. So kann weitere Energie dadurch gespart werden, indem in weniger Räumen die Heizung aufgedreht wird. Das gilt vor allem für Räume, die nicht wirklich bewohnt werden. Wichtig ist, bei allen Sparmaßnahmen darauf zu achten, dass es nicht zu feucht wird, sonst bildet sich Schimmel. Denn „sobald ich ein Gebäude als Mensch nutze, gebe ich Feuchtigkeit ab. Etwa durch Schwitzen, Duschen oder Wäschewaschen“, sagt Tobias Loga. „Diese Feuchtigkeit muss ich durch Stoßlüften rausbringen.“ Der Experte empfiehlt: Die Türen von beheizten Räumen geschlossen halten und die warme, feuchte Luft direkt über die Fenster nach außen führen. Ansonsten würde sich die Luft in kalten, nichtbeheizten Räumen als Feuchtigkeit niederschlagen.
Dämmung entscheidend fürs Energie-Sparen
Die energetische Sanierung von Altbauten ist laut einer IWU-Untersuchung sehr wirksam. Mit einer verbesserten Dämmung verbrauchen die sanierten Gebäude im Schnitt etwa die Hälfte der Energie, die in einem unsanierten Altbau nötig ist. Um in Deutschland den Energiebedarf fürs Heizen, insbesondere mit Gas, dauerhaft zu reduzieren, wäre die flächendeckende Dämmung von Gebäuden daher eine entscheidende Maßnahme.