Die Zahl der Prostituierten in Baden-Württemberg ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel angestiegen. Nur jede sechste in der Prostitution beschäftigte Person ist deutsch.
Die Zahl der Prostituierten in Baden-Württemberg ist sprunghaft angestiegen. Wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte, waren es zum Jahresende 2022 in Baden-Württemberg 3.448 Beschäftigte. Damit waren 26 Prozent mehr Personen in der Prostitution gemeldet als im Vorjahr.
Starke Einschränkungen durch Corona-Pandemie
Das sind allerdings immer noch deutlich weniger als vor der Corona-Pandemie. Ende 2019 waren den Angaben nach im Land fast 5.000 in der Prostitution tätige Menschen angemeldet. Im ersten Corona-Jahr war die Zahl um fast die Hälfte eingebrochen.
Seit 2020 war nicht nur die Prostitutionstätigkeit erschwert oder untersagt, sondern auch die Anmeldeprozesse waren beeinträchtigt. Dass die Zahl der Prostituierten nun wieder kräftig steigt, führt das Amt auch auf die Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen zurück.
Prostitution: Nur jede sechste Person hat deutsche Staatsangehörigkeit
Den Statistiken zufolge sind die meisten der angemeldeten Prostituierten Frauen und haben eine ausländische Staatsangehörigkeit. Am häufigsten sind die rumänische, bulgarische und spanische Staatsangehörigkeit vertreten. Nur jede sechste gemeldete Person in der Prostitution ist deutsch. Laut Statistik sind drei Viertel der Prostituierten zwischen 21 und 45 Jahre alt, rund 3 Prozent sind unter 21 Jahre alt.
Die Prostitutionsschutzstatistik wird seit dem Berichtsjahr 2017 durchgeführt. Nicht angemeldete Prostituierte und Gewerbe können nicht erfasst und analysiert werden.