Trotz Warnung blieben in Baden-Württemberg schwere Unwetter vorerst aus. In einigen Regionen gab es allerdings kurze teils heftige Gewitter - mit Folgen für den Bahnfahrplan.
Nach einem Unwetter über Baden-Württemberg sind in verschiedenen Regionen mehrere Bahnstrecken unterbrochen. So ist unter anderem der Streckenabschnitt zwischen Herbertingen (Kreis Sigmaringen) und Aulendorf (Kreis Ravensburg) gesperrt, wie die DB Regio am Donnerstagabend über X mitteilte. Betroffen sind der IRE6 sowie die Züge RB53, RB55 und RB91. Es sei ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Aulendorf und Herbertingen eingerichtet worden. Wie die Bahn am Freitag weiter mitteilte, werde die Strecke bis mindestens 9. Juli nicht befahrbar sein.
Zudem habe sich im Nordosten des Landes auf dem Abschnitt zwischen Crailsheim und Schwäbisch Hall-Hessental ein umgestürzter Baum auf der Strecke befunden. Diese sei deshalb auf unbestimmte Dauer gesperrt gewesen, hieß es. Am späten Donnerstagabend wurde die Sperrung laut Angaben einer Sprecherin der Deutschen Bahn wieder aufgehoben.
Störungen auch im S-Bahn-Verkehr rund um Stuttgart
Für die Region um Stuttgart und den Kreis Schwäbisch Hall hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Donnerstag eine Unwetterwarnung ausgesprochen. Die S-Bahn Stuttgart teilte am Abend mit, die Strecke zwischen Rohr und Böblingen sei aktuell nur eingleisig befahrbar, weil sich ein Baum und Äste im Gleisbereich befinden. "Rechnet auf der S1 mit Verspätungen und einzelnen Zugausfällen, da jetzt alle Züge nur über ein Gleis verkehren. Prüft bitte eure Fahrt online", hieß es.
In der Nacht auf Freitag war die Strecke laut der S-Bahn Stuttgart dann wieder regulär befahrbar. Dennoch verkehre die S1 vereinzelt noch verspätet. Zudem war kein Zugverkehr der Linie S2 zwischen Grunbach und Schorndorf möglich. Grund dafür war eine Oberleitungsstörung. Die Arbeiten konnten in der Nacht auf Freitag abgeschlossen werden. Auslöser der Störung sei eine Beschädigung durch einen Bagger gewesen, hieß es in der Nacht.
Weitere Unwetter am Wochenende erwartet
Schwere Gewitter und Starkregen könnte es vor allem im badischen Landesteil auch am Wochenende geben, besonders gegen Samstagabend. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Hagel und Orkanböen. Auch Tornados seien möglich. Zuvor soll es schwülheiß bei 27 bis 35 Grad werden. Für das östliche Baden-Württemberg sehen die Wetterexperten seltener Schauer und Gewitter.
Die aktuelle Wetter-Vorhersage für Freitag und die kommenden Tage gibt es hier im Video:
Trinkwasser am Bodensee muss teilweise abgekocht werden
In der Gemeinde Deggenhausertal (Bodenseekreis) sollen Bewohnerinnen und Bewohner das Trinkwasser abkochen. Das teilte das Landratsamt mit. Grund seien die Überflutungen von Mittwoch. Auch in anderen Gemeinden am Bodensee und in Oberschwaben soll das Wasser nach wie vor abgekocht werden.
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Am Tag nach dem Unwetter entspannt sich die Lage in den betroffenen Gemeinden. In Singen hat es ein Theater schwer getroffen. Schlimmeres konnte in Rielasingen-Worblingen verhindert werden.
Überflutungen im Kreis Waldshut - Pflegeheim evakuiert
Ein heftiges Gewitter mit starken Regenfällen führte am Donnerstagnachmittag in Stühlingen (Kreis Waldshut) zu erheblichen Überschwemmungen. Ein Pflegeheim musste evakuiert werden. Im Erdgeschoss habe das Wasser bis zu 80 Zentimeter hoch gestanden und sei in die Steckdosen geflossen, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Es bestand Kurzschluss- und Brandgefahr. Am Freitagnachmittag durften die Bewohner wieder in das Pflegeheim zurückkehren.
Bereits am Mittwoch schwere Gewitter in BW
Eine Gewitterfront hatte bereits am Mittwoch Spuren in Baden-Württemberg hinterlassen. So musste beispielsweise am Bodensee in Markdorf (Bodenseekreis) ein Campingplatz wegen Überflutung geräumt werden. In Oberteuringen standen Straßen im Ortskern unter Wasser. In Stuttgart waren am Mittwoch die Fanzonen der Fußball-Europameisterschaft wegen des Gewitters zeitweise geleert und geschlossen worden.
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