Auf den Autobahnen in BW ist vor Weihnachten mit zähem Verkehr zu rechnen. Im Bahnverkehr sorgt Sturmtief "Zoltan" bundesweit für Zugausfälle. Wie kommt man trotzdem ans Ziel?
Schon ab Freitag sollten Reisende und Pendlerinnen und Pendler mehr Zeit auf Baden-Württembergs Straßen einplanen. Der Auto-Club ADAC rechnet für diesen Tag im Land mit der stärksten Verkehrsbelastung in der Weihnachtszeit.
Am Samstag, den 23. Dezember, starten in Baden-Württemberg die Weihnachtsferien. Viele Reisende brechen am Freitag oder Samstag zu ihren Familien auf, fahren in den Skiurlaub oder in die Innenstädte, um noch die letzten Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Dabei kann es auf den Straßen und Autobahnen vermehrt zu Staus und Behinderungen kommen.
Auch im Bahnverkehr rechnet die Deutsche Bahn mit vollen Zügen. Hier kommt es sowohl zu einem erhöhten Reiseaufkommen durch die Vorweihnachtstage als auch zu zahlreichen Zugausfällen durch die Auswirkungen des Sturmtiefs "Zoltan".
Bundesweite Zugausfälle am Freitag - auch Baden-Württemberg betroffen
Am Freitag ist der Bahnverkehr durch die Auswirkungen des Sturmtiefs "Zoltan" deutschlandweit eingeschränkt. Vor allem Verbindungen von und nach Norden sind davon betroffen. So fallen am Freitag unter anderem Fernverkehrszüge zwischen Hamburg/Hannover, Kassel und Frankfurt/Stuttgart/Basel sowie Würzburg und München in beide Richtungen aus. Zwischen Berlin/Leipzig/Erfurt und Frankfurt komme es zu Verspätungen und vereinzelten Ausfällen.
Die Deutsche Bahn hebt für alle Betroffenen die Zugbindung auf - das heißt, Fahrgäste können ihr Ticket auch zu einem späteren Zeitpunkt nutzen und alternative Strecken fahren, um an ihr Ziel zu gelangen.
Die Tage rund um Weihnachten sind im Zugverkehr immer die reisestärksten des Jahres. Generell ist es empfehlenswert, außerhalb der Hauptreisezeiten, also früh morgens oder am späten Abend, zu fahren. Teilweise kann man auch auf die etwas langsameren Intercity-Züge oder auf Regionalbahnen ausweichen.
Umgestürzte Bäume, abgedecktes Dach Sturmtief "Zoltan" verursacht Schäden in BW - Bahnverkehr bundesweit beeinträchtigt
Der Deutsche Wetterdienst warnt für Freitag und Samstag vor den Sturmböen des Tiefs "Zoltan". Dadurch kam es am Freitag zu bundesweiten Einschränkungen im Bahnverkehr.
Doppelte Rushhour auf den Straßen: Feiertags-Reisende treffen auf Berufsverkehr
Der ADAC Baden-Württemberg rechnet mit vielen Staus bis zum Samstagvormittag. Wer kann, solle am Freitag die Autobahnen meiden. Da treffe nämlich der übliche Berufspendler-Strom an einem Freitag mit dem Reiseverkehr anlässlich der Feiertage zusammen. Zudem starten die Schulen in Baden-Württemberg an diesem Tag in die zweiwöchigen Weihnachtsferien.
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Am Sonntag, 24. Dezember (Heiligabend), und Montag, 25. Dezember (erster Weihnachtsfeiertag), wird es laut ADAC auf den Fernstraßen insgesamt ruhig. Eine gewisse Staugefahr bestehe allenfalls bei gutem Wetter auf den Zufahrtsstraßen in die Naherholungsgebiete.
Rückreiseverkehr ist demnach dann am Dienstagnachmittag, 26. Dezember (zweiter Weihnachtsfeiertag), vermehrt aber erst nach den Feiertagen am Mittwoch, 27. Dezember, zu erwarten. An diesen Tagen kehren viele Weihnachtsurlauber heim oder starten in den Winterurlaub bis ins neue Jahr.
Baustelle bei Pforzheim als größte Staufalle
Zu den in der Weihnachtszeit besonders staugefährdeten Strecken in Baden-Württemberg zählen die A81 zwischen dem Dreieck Leonberg und dem Kreuz Weinsberg sowie die A5 im Bereich Karlsruhe. "Die größte Staufalle bleibt aber die Baustelle bei Pforzheim auf der A8", sagt Verkehrsexperte Bach. Zwischen Pforzheim-Süd und Pforzheim-Nord könne es vor allem am Freitag zu größeren Verkehrsbehinderungen kommen. Im letzten Jahr war dies laut ADAC-Staubilanz der staureichste Autobahnabschnitt Deutschlands.
Wichtiger Schritt für Baustellen-Umbau Ausbau der A8: Anschlussstelle Pforzheim-Ost ist komplett gesperrt
Die Anschlussstelle Pforzheim-Ost der A8 ist seit Montagvormittag bis zum Jahresende komplett gesperrt. Grund sind Bauarbeiten im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der Autobahn.
Überblick: Potenzielle Staustrecken in BW
- A5 Hattenbacher Dreieck - Karlsruhe
- A6 Heilbronn - Nürnberg - A7 Hamburg - Hannover und Würzburg - Füssen/Reutte
- A7 Würzburg - Ulm - Füssen/Reutte
- A8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg
- A61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen
- A81 Stuttgart - Singen, vor allem im Großraum Stuttgart
Überblick: Baustellen in Baden-Württemberg mit hoher Staugefahr
- A8 Stuttgart - Karlsruhe in beiden Richtungen zwischen Pforzheim-Süd und Pforzheim-Nord
- A81 Heilbronn - Stuttgart in beiden Richtungen zwischen Engelbergtunnel und Dreieck Leonberg
- A81 Heilbronn - Würzburg zwischen Kreuz Weinsberg und Möckmühl
Schweiz: Staus in die Wintersportorte erwartet
Skifahrerinnen und Skifahrer sollten etwas mehr Zeit auf den Fernstraßen in die Wintersportorte einplanen. Dazu zählen in Österreich die Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn, die Fernpass-Route sowie die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen.
In der Schweiz muss auf der Gotthard-Route, den Zufahrtsstraßen in die Skigebiete Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der Zentralschweiz mit längeren Wartezeiten gerechnet werden. In Italien sind neben der Brennerroute auch die Straßen ins Puster-, Grödner- und Gadertal sowie in den Vinschgau am stärksten gefährdet.
Fernbusse: die Alternative zum Zugverkehr
Der Anbieter Flixbus zum Beispiel hat das Angebot rund um die Feiertage deutlich aufgestockt, gerade auch von Baden-Württemberg aus gibt es mehr Fernbus-Verbindungen. Die Preise sind natürlich im Vergleich zu sonst etwas höher, aber Spontanbuchungen sind normalerweise trotzdem günstiger als bei der Deutschen Bahn.
Wer flexibel ist, der kann mit den Fernbussen auch über Nacht fahren, also abends in Freiburg oder Ulm einsteigen, morgens in Berlin ankommen. Neben Flixbus gibt es auch noch die roten Fernbusse der Mitfahrzentrale Blablacar. Diese fahren zum Beispiel von Karlsruhe nach Ulm oder von Stuttgart nach München.