Kurz vor der Europawahl hat die Klimabewegung "Fridays for Future" zu Demos für Klimaschutz und Demokratie aufgerufen. In BW erschwerte regnerisches Wetter die Demos.
In mehr als 100 Städten in Deutschland wurde am Freitag von der Klimabewegung "Fridays for Future" zum Protest aufgerufen - unter anderem in Berlin vor dem Brandenburger Tor. In Baden-Württemberg haben am Vormittag in Freiburg rund 500 Demonstrierende trotz strömenden Regens am Klimaprotest teilgenommen. Ursprünglich war im Vorfeld der Demonstration mit rund 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gerechnet worden.
Über die "Fridays-for-Future"-Demo in Freiburg berichtet SWR-Reporterin Dorothea Dörner:
Klimademos in Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim
Auch zur Klimademo in der Landeshauptstadt Stuttgart kamen bei regnerischem Wetter deutlich weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmer als erwartet. Die Polizei sprach von rund 100 Demonstranten, die Veranstalter gehen von rund 500 Teilnehmenden aus - angemeldet waren laut "Fridays for Future Stuttgart" 2.500 Menschen. Regnerisch war es auch beim Demonstrationszug durch Karlsruhe. Hier waren laut Veranstalter etwa 750 Menschen dabei.
In Mannheim wurde am Freitagabend mit einem Live-Konzert im Schlosshof demonstriert. Der im Anschluss geplante Demonstrationszug durch die Mannheimer Innenstadt und die Abschluss-Kundgebung am Marktplatz, wurden nach einer Messerattacke in der Mannheimer Innenstadt am Freitagmittag abgesagt.
Klimastreiks in mehreren Städten in BW
In Ulm gab es am Mittag eine Kundgebung der Klimabewegung auf dem Münsterplatz. Anschließend zogen die Aktivistinnen und Aktivisten gemeinsam durch Ulm und Neu-Ulm. Auch in Heidenheim startete der Klimastreik zur Mittagszeit. Die Stadt warnte im Vorfeld vor Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt.
In Konstanz führte ein Demonstrationszug durch die Innenstadt. Im Stadtgarten war eine Abschlusskundgebung mit Reden und Musik geplant. Dazu wurden laut einem Sprecher der Ortsgruppe 1.000 Teilnehmende erwartet. Auch in Biberach hat es eine Demo geben.
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"Fridays for Future" will Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen
Die Aktivisten von "Fridays for Future" wollen mit den Demonstrationen nach eigenen Angaben ein Zeichen setzen - nicht nur für das Klima, sondern auch gegen Rechtsextremismus. Denn rechte Bewegungen würden Klimaschutzmaßnahmen rückgängig machen und seien deshalb nicht nur undemokratisch, sondern auch unökologisch.
Aktivisten fordern Verdopplung der Investitionen in erneuerbare Energien
Die Bewegung fordert den EU-weiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas bis 2035 sowie eine Verdopplung der Investitionen in erneuerbare Energien und klimaneutrale Industrien. Das neue EU-Parlament müsse sich klar für Klimaschutz und Demokratie entscheiden, sagte Frieda Egeling, Sprecherin von "Fridays for Future" Berlin in einer Mitteilung.
Mit den kommenden Protesten wollen die Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten auf die Bedeutung der EU bei der Bewältigung der Klimakrise aufmerksam machen. Die Klimabewegung will zudem junge Menschen ab 16 Jahren erreichen, die in Deutschland zum ersten Mal bei der Europawahl wählen dürfen. In Deutschland findet die Europawahl am 9. Juni statt.
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