Das Bündnis zum Volksantrag gegen den Flächenverbrauch in Baden-Württemberg kommt voran. Die Kommunen stellen sich dagegen und lehnen eine pauschale Begrenzung der Flächen ab.
Seit Ende April läuft in Baden-Württemberg der Volksantrag mit Namen "Ländle leben lassen". Zur Halbzeit habe man fast alle der benötigten Unterschriften zusammen, sagte eine Sprecherin des Landesnaturschutzverbandes dem SWR. Demnach werden 40.000 Unterschriften benötigt, 35.000 seien schon zusammengekommen.
Das Bündnis aus inzwischen 24 Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden fordert eine gesetzliche Obergrenze für den Flächenverbrauch.
Knapp sieben Fußballfelder pro Tag bebaut
Durchschnittlich wurden laut Statistik im vergangenen Jahr im Land pro Tag knapp sieben Fußballfelder für neue Wohngebäude, Industrie- und Gewerbeflächen und für den Verkehr bebaut. Die grün-schwarze Landesregierung will den Verbrauch bis 2035 zwar auf Null drücken, das aber nicht gesetzlich verankern. Wenn der Volksantrag erfolgreich ist, muss der Landtag über ihn beraten und die Initiatoren anhören.
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Täglich verschwinden in Baden-Württemberg mehrere Hektar Fläche unter Beton und Asphalt. Naturschützer wollen das eindämmen. Kommunen halten das für realitätsfern.
Kommunen gegen pauschale Begrenzung der Flächen
Die Kommunen warnen davor, die wirtschaftliche Entwicklung und den Ausbau der erneuerbaren Energien zu gefährden. Wer eine pauschale Begrenzung der Flächen oder eine Netto-Null wolle, der müsse auch sagen, was künftig in Baden-Württemberg nicht mehr möglich ist, hieß es jüngst vom Gemeindetag.
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