Erstmals sind in Baden-Württemberg mehr Radfahrende als Motorradfahrende bei Unfällen gestorben. Insgesamt ist die Zahl der Verkehrstoten aber gesunken.
Im vergangenen Jahr sind laut Verkehrsunfallbilanz auf Baden-Württembergs Straßen 350 Menschen getötet worden - zum ersten Mal starben mehr Radfahrende als Motorradfahrende. Insgesamt gab es aber 20 Prozent weniger Verkehrstote als im vergleichbaren Jahr 2019 vor der Coronapandemie.
Zwei Drittel der 75 tödlich verunglückten Radfahrenden waren mit dem Pedelec unterwegs. Der zuständige Innenminister Thomas Strobl (CDU) nennt das besorgniserregend und spricht von einem veränderten Mobilitätsverhalten. Viele hätten die Geschwindigkeit nicht im Griff. Mehr als die Hälfte der Verunglückten habe zudem keinen Helm getragen.
Unfallbilanz 2022: Weniger tote Motorradfahrer
Unter Motorradfahrenden gab es auf Baden-Württembergs Straßen im vergangenen Jahr 66 Tote - so wenig wie noch nie, seit es die Verkehrsunfallbilanz gibt. Strobl führt das auf Präventionskampagnen und strengere Kontrollen durch die Polizei zurück.
Unfallursache Nummer eins: zu schnelles Fahren
Unfallursache Nummer eins für die insgesamt 350 Verkehrstoten bleibt laut Statistik zu schnelles Fahren. Auf Platz zwei und drei rangieren betrunkenes und abgelenktes Fahren. Smartphones können dabei eine Ablenkung sein.
Einen deutlichen Anstieg gibt es bei Unfällen mit E-Scootern. Die Polizei zählte im vergangenen Jahr 893 Unfälle - das sind doppelt so viele wie im Jahr davor.